Cruthu – The Angle Of Eternity

19. Mai 2018
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Eine der zweifelsohne besten Anlaufstellen für traditionellen Doom Metal in heimischen Gefilden ist und bleibt The Church Within Records, vertraute das niedersächsische Label neben namhaften Kapellen wie REVEREND BIZARRE oder ORCHID stets auf frisch gegründete Formationen aus aller Welt, die sich zuweilen als absolute Glücksgriffe erwiesen und grandiose Alben ablieferten. Einer der neusten Zugänge im Roaster des Labels sind nun CRUTHU aus Michigan, die nach einer ersten Demoveröffentlichung vor vier Jahren kürzlich mit “THE ANGEL OF ETERNITY“ ihren vielsprechenden ersten Langspieler vorlegten, auf dem sich das amerikanische Quartett lyrisch vollkommen genrekonform mit folkloristischen Aberglaube auseinandersetzt.

Nicht nur, dass der Name der Truppe aus dem gälischen stammt und so viel wie Schöpfung bedeutet, im eröffnenden “Bog Of Kildare“ verschlägt es CRUTHU ebenfalls nach Irland, wo der erzählende Protagonist aus dem Schloss von Kildare aus die Bewohner des kleinen Ortes eines Nachts bei seltsamen Riten im angrenzenden Moor beobachtet und darauf hin von blankem Entsetzen gepackt wird. Dies klingt nicht nur typisch nach altbackenem Grusel aus der Feder von H.P. Lovecraft, sondern passt ebenfalls hervorragend zu den kauzigen Kompositionen, die sich in der Schnittmenge von klassischem Doom Metal und lässigem 70’s Classic Rock bewegen. Natürlich ist eine solche Mischung heutzutage nicht mehr wirklich kreativ, verfolgen doch dutzende Bands einen ähnlichen Ansatz und trotzdem besitzt “THE ANGEL OF ETERNITY“ einen gewissen Charme, der die fehlende Eigenständigkeit nahezu ausgleichen kann. Dies mag an den zahlreichen Querweisen in den sechs Tracks liegen, die mit kernigen Riffing mal an TROUBLE und mit drückenden Bassläufen mal an BLACK SABBATH erinnern, während der raue Gesang von Ryan Evans dem ruppigen Material eine doch sehr eigene Note verleiht. Es ist dabei gar nicht nötig, mit allzu technischer Raffinesse ans Werk zu gehen, zeigen CRUTHU mit dem ebenso simpel wie wirkungsvollen “Lady In The Lake“ wie klassischer Doom Metal ohne überflüssige Spielereien zu klingen hat.

Leider endet die Platte bereits nach nur 35-minütiger Spielzeit, doch immerhin bewegen sich CRUTHU in dieser Zeit auf gleichbleibend hohem Niveau und dies ist letztendlich was zählt. Ebenso wenig fällt es weiter negativ ins Gewicht, dass innovative Ideen auf “THE ANGEL OF ETERNITY“ vergeblich gesucht werden, wird stattdessen die Quintessenz des Doom Metals wunderbar zusammengefasst.

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