Heimsgard – Following The Starlight

12. Mai 2018
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Nachdem er in den letzten beiden Jahren zunächst an den neuen Platten von MALEVOLENTIA sowie KARNE mitgewirkt hat, konnte “Raido“ sich endlich wieder etwas intensiver HEIMSGARD widmen, seinem ganz eigenen Projekt, dessen letztes und zugleich erstes Album immerhin schon fast drei Jahre zurückliegt. Auf dieses folgt mit “FOLLOWING THE STARLIGHT“ nun ein weiteres Werk, auf dem der in Belfort ansässige Recke seiner Leidenschaft für melodischen Pagan Metal frönt, der so gar keine Paralellen zu seinem sonstigen Schaffen bei den zuvor genannten Formationen vorweisen kann. Erneut sollte dabei nicht vom stimmungsvollen Artwork auf den musikalischen Inhalt des Langspielers geschlossen werden, dürfen doch nach wie vor keine epischen Hymnen im Stile von BATHORY oder FALKENBACH erwartet werden.

Vielmehr wird erneut von schrillen Synthesizern dominierter Pagan Metal geboten, der zwar in weiten Teilen an die frühen Tage von ENSIFERUM oder EQUILIBRIUM erinnert und somit folglich schon sehr atmosphärische Passagen beinhaltet, die allerdings fast ausnahmlos von einem dichten Keyboardteppich erschaffen werden und daher ziemlich künstlich klingen. In den seltensten Fällen greifen HEIMSGARD ganz klassisch auf romantische Akustikgitarren oder eindrucksvolle Leads zurück, wenngleich “Raido“ im Titeltrack oder “In The Name Of The King“ anschaulich demonstriert, dass er durchaus in der Lage ist, ansprechende Momente mit authentischem Folk Metal zu komponieren, die sich zumindest für wenige Augenblicke der dunklen Epik von MOONSORROW annähern. Es bleibt allerdings leider bei solch kurzen Sequenzen, wohingegen in “The Horseman Inn“ oder “I Was Born Under A Wandering Star“ mit feucht-fröhlicher Schunkelstimmung samt zum Mitgröhlen animierenden Chorgesängen der pure Kitsch regiert. Dies ist glücklicherweise nicht in allen dreizehn Songs der Fall, sodass “FOLLOWING THE STARLIGHT“ im Schnitt noch als passables Album mit deutlich zu überladenem Songwriting durchgeht, aus dem wesentlich mehr hätte werden können. Es ist schade, dass “Raido“ nicht mehr auf die stellenweise anklingenden anmutigen Gitarrenarrangements setzt und stattdessen alles mit billigen Keyboards überschwemmt. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, doch sollte sich dies zukünftig doch noch einmal ändern, könnten HEIMSGARD sicherlich ein amtliches Werk abliefern.

Was letztendlich bleibt, ist erneut eine Veröffentlichung, die vornehmlich Fans von ENSIFERUM, WINTERSUN oder TURISAS ansprechen wird und bei diesen vielleicht sogar für echte Begeisterung sorgen könnte. Wer sich von Pagan Metal mehr als nur lustige Melodien erhofft, sollte hingegen einen Bogen um HEIMSGARD machen.

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