Darkened Nocturn Slaughtercult – Mardom

21. März 2019
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Nie haben sich DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT mehr Zeit für die Fertigstellung eines neuen Albums gelassen, als für ihr im nächsten Monat kommendes Werk, welches den Nachfolger für das vor sechs Jahren erschienene “NECROVISION“ darstellt. Das lange Warten mag der Tatsache geschuldet sein, dass “Onielar“ vor drei Jahren ebenfalls bei BETHLEHEM die Position am Mikrofon übernommen hat und in den letzten Monaten an einer weiteren Platte der Truppe um Jürgen Bartsch mitwirkte, die nur wenige Wochen nach “MARDOM“ das Licht der Welt erblicken wird. Vernachlässigt wurde DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT von der polnischstämmigen Dame aus Dormagen allerdings trotzdem nicht, bietet der neue Rundling ein weiteres Mal gewohnt starken Black Metal nach skandinavischem Vorbild mit herrlich fiesen Vocals.

Auf eine recht minimalistische und dennoch düster-atmosphärische Einleitung aus nicht näher definierbaren Geräuschen, folgt mit “Mardom – Echo Zmory“ ein pechschwarze Bollwerk aus wuchtigen Drums, auf deren mächtigem Fundament sich bedrohlich messerscharfe Riffs emporheben, die sich sofort zu den für DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT so typischen kantigen Strukturen formen, in denen melodische Komponenten meist vergebens gesucht werden. Nicht weniger aggressiv geht es in “A Sweven Most Devout“ weiter, werden der ungezügelte Hass und die hohe Geschwindigkeit zu keiner Sekunde gedrosselt. In ein stumpfes Geknüppel verfallen die vier Teufelsanbeter trotzdem nicht, lockert besonders das Schlagzeug die brachialen Arrangements in den richtigen Momenten mit rhythmischen Variationen auf, die ebenfalls in nachfolgenden Tracks wie “Imperishable Soulless Gown“ oder “Exaudi Domine“ dafür Sorge tragen, dass es “MARDOM“ nicht an Dynamik fehlt.

Auf den ersten Blick lassen sich bis zu diesem Punkt zunächst einmal nur wenige Veränderungen gegenüber den vorherigen Werken feststellen, doch ist es keinesfalls so, dass DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT ihr Songwriting nicht in gewisser Weise trotzdem auf ein neues Level anheben. Sicherlich, ihrem bedrohlichen sowie ziemlich rabiaten Stil, in dem es keinerlei Platz für unnötigen Zierrat gibt, bleibt die Truppe in jeder Hinsicht treu, doch fallen die Tracks von “MARDOM“ trotzdem kraftvoller und stürmischer aus als das bisherige Material. Dies liegt daran, dass DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT vermehrt auf sehr thrashige Elemente setzen beziehunsgweise diese mit Hilfe der transparenten sowie druckvollen Produktion deutlich besser inszenieren als beispielsweise auf “NECROVISION“ mit seinem eher dumpfen Klang, in dem nicht alle harschen Details einer rifforientierten Prügelorgie wie “The Eviscerator“ immer deutlich herauszuhören waren. Wesentlich eindrucksvoller gelingt dies in “The Boundless Beast“, zeigt der Song nach einem rasanten Einsteig mit peitschenden Blasts und schrillem Gekeife plötzlich mit doomigen Tönen samt fast rituellem Charakter ein völlig anderes Gesicht, das nicht nur von eingängigen Leads sondern ebenfalls einem dunklen Chorgesang geprägt wird.

Zwar werden DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT mit ihrem neusten Werk keine hartgesottenen Kritiker umstimmen, dafür allerdings auch keinen langjährigen Anhänger enttäuschen, wird ein weiteres Mal klassischer, finsterer Schwarzstahl geboten, der seinen Pfad unbeirrt weiter-verfolgt und dennoch eine positve Weiterentwicklung erkennen lässt. Schade ist es nur, dass “Onielar“ ihre Stimmbänder nicht ebenso drastisch wie bei BETHLEHEM malträtiert.

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