Dawn Of Winter – In The Valley Of Tears

Lediglich zwei Langspieler haben DAWN OF WINTER in ihrer mehr als 25-jährigen Bandgeschichte bislang veröffentlicht und trotzdem zählt die vierköpfige Truppe aus Ludwigsburg zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Doom Metals, ist sie doch die wohl dienstälteste heimische Kapelle des Genres, mit nahezu unveränderter Besetzung seit ihrer Gründung wohlgemerkt! Fast zwei Jahrzehnte ist es nun bald her, dass mit “IN THE VALLEY OF TEARS“ ihr legendäres Debütalbum auf den Markt gebracht wurde, das mittlerweile allerdings leider restlos vergriffen ist. Ein völlig unhaltbarer Zustand, den es endlich zu ändern gilt, wie I Hate Records in diesem Frühjahr absolut richtig erkannt haben.

Es folgte ein Re-Release des Albums durch das schwedische Label mit einer Vorliebe für Thrash und Doom Metal, um all den braven Anhängern der schwäbischen Recken, die deren Erstlingswerk noch nicht im heimischen Regal stehen haben, diese Perle wieder zugänglich zu machen und davor zu bewahren, auf einschlägigen Auktionsplattformen horrende Summen zu zahlen. Dabei kann sich die Neuauflage als edles Digipak aus hochwertigem Karton nicht nur optisch wirklich sehen lassen, umfasst diese doch sogar zwei CDs für die doomige Vollbedienung.

Auf der ersten CD finden sich die zehn Tracks von “IN THE VALLEY OF TEARS“ in ihrer ursprünglichen Version; sprich es wurde darauf verzichtet, das Material klangtechnisch in irgendeiner Weise zu überarbeiten oder sogar neu aufzunehmen, sodass die kauzigen Hymnen wie “Return To Forever“ oder “Ritual Magic“ dieses zeitlosen Klassikers in ihrem originalen Sound genossen werden können. Zu den Stücken selbst muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, sprechen der gefühlvolle sowie sehr eigene Gesang von Gerrit Mutz und die großartigen Melodien im zutiefst melancholischen “Funeral“ oder dem erhabenen Titeltrack wohl für sich. Interessant für alle Liebhaber von DAWN OF WINTER wird es nun auf der zweiten CD der Neuauflage, die mit allerlei Bonusmaterial vollgepackt wurde und eine volle Stunde zusätzliche Spielzeit bereit hält. Los geht es zunächst mit den Stücken der EP namens “THE SKULL OF THE SORCERER“ von 2012. Die vier Songs der damals auf 500 Exemplare limitierten LP stellen noch immer das aktuellste Schaffen der Band dar. Es folgen die Titel der ebenfalls stark limitierten EP “SLOW IS THE SUFFERING“ von 2001, bevor mit “IN SERVITUDE TO DESTINY“ schließlich die Tracks des letzten Demotapes von 1996 folgen, die bei langjährigen Fans sicherlich das größte Entzücken hervorrufen dürften.

I Hate Records liefern mit diesem Re-Release von “IN THE VALLEY OF TEARS“ ein perfektes Rundum-Sorglos-Paket für alle Anhänger der Band, deren Sammlung hier und da noch Lücken aufweist. Zudem eignet sich die Veröffentlichung bestens für all diejenigen, die sich bislang noch nicht näher mit DAWN OF WINTER beschäftigt haben, dies aber gerne ändern möchten.

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