Dawn Of Winter – Pray For Doom

29. Dezember 2018
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Für eine viel zu lange Zeit haben DAWN OF WINTER ihre Aktivitäten auf ein absolutes Minimum begrenzt, wurden in den letzten Jahren seit “THE SKULL OF THE SORCERER“ keine neuen mehr Platten veröffentlicht und nur vereinzelt ausgewählte Shows gespielt. Nachdem im vergangenen Jahr von I Hate Records immerhin ein Re-Release des Debütalbums mit massig Bonusmaterial auf den Markt gebracht wurde, melden sich die schwäbischen Recken in diesem Winter nun endlich mit einem neuen Werk zurück. Erneut mussten die Liebhaber der Truppe volle zehn Jahre auf diesen Tag warten, doch sind diese bereits in Geduld geübt, benötigten DAWN OF WINTER schon für die Fertigstellung von “THE PEACEFUL DEAD“ ein geschlagenes Jahrzehnt.

Oft sind leidenschaftliche Fans gerne bereit, eine solche Wartezeit auf sich zu nehmen, wenn letztendlich die Qualität der lang herbeigesehnten Platte zufriedenstellt und bei “PRAY FOR DOOM“ ist dies abermals der Fall, wenngleich mit kleineren Abstrichen. An den urigen Charme seiner Vorgänger kann der dritte Langspieler der Herren aus Ludwigsburg nämlich nicht ganz anknüpfen. Sicherlich, es finden sich mit “The Thirteenth Of November“ oder “The Sweet Taste of Ruin“ einige tolle Hymnen auf dem 50-minütigen Rundling, die schmachtenden und doch kraftvollen Doom Metal in Reinkultur bereithalten. Besonders der recht eigene Gesang von Gerrit P. Mutz setzt inmitten der zumeist typisch schleppenden Riffs sehr schöne Akzente. Dennoch will “PRAY FOR DOOM“ in manchen Teilen nicht so wirklich in Fahrt kommen, gelingt es “A Dream Within A Dream“ oder “Woodstock Child“ nur bedingt die gewünschte kauzig, unheilvolle Stimmung heraufzubeschwören. Neben einem eingängigen Refrain, ein paar tollen Leads und den schon erwähnten Vocals, ist es oft zu wenig Substanz die geboten wird, fehlt es zuweilen an Variation in den etwas gleichförmigen Strukturen. Ein dynamischer Stampfer wie “The Orchestra Bizarre“ schafft es mit seinem lässigen Groove allerdings sofort, frische Impulse zu setzen und auch der klagende Titeltrack mit seinen gezupften Akustikgitarren sticht angenehm heraus. Abgeschlossen wird “PRAY FOR DOOM“ schlussendlich mit “Father Winter (Sacrifice Pt. 3)“ von einem ausufernden Epos wahren Doom Metals samt kernigem Riffing und melodischen Sequenzen, sodass DAWN OF WINTER für einen perfekten Ausklang sorgen.

Trotzdem bleibt “PRAY FOR DOOM“ ein abschnittsweise eher durchwachsenes Album, das zumindest nicht durchgängig auf dem gleichen Niveau überzeugen kann und somit nicht wie erwartet das Genrehighlight zum Jahresende geworden ist. Nichtsdestotrotz können und sollten Fans von DAWN OF WINTER bedenkenlos zugreifen, spielen die süddeutschen Herren doch immer noch auf einem deutlich höheren Level, als viele andere Bands im Bereich des Doom Metals. Daran ändert sich nur auf Grund einer Handvoll eher schwächerer Songs nichts.

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