Infernal Execrator – Obsolete Ordinance

30. Dezember 2018
By

Patronengurte, nietenbesetzte Knüppel, gehörnte Totenschädel, invertierte Kreuze, sensenschwingende Dämonen und inmitten züngelnder Flammen thronend, der Leibhaftige selbst samt Pentagram auf der Brust und Satansbibel in der Hand. Es ist wohl nur schwer möglich, mehr Klischees in einer Zeichnung zu vereinen, als auf dem Artwork der zweiten Platte von INFERNAL EXECRATOR zu sehen sind. Die südostasiatischen Teufelsanbeter legen vier Jahre nach ihrem stark von IMPIETY beeinflussten Debütalbum ihren nächsten Langspieler vor, sofern bei einer Spielzeit vor lediglich etwas mehr als einer halben Stunde überhaupt von einem solchen gesprochen werden darf. Trotzdem ist diese Länge angesichts des akustischen Massakers, das auf “OBSOLETE ORDINANCE“ stattfindet, absolut ausreichend, werden die vier Herren aus Singapur ihrem Namen mehr als gerecht.

In den acht Tracks des Albums zelebrieren INFERNAL EXECRATOR erneut eine hasserfüllte Orgie der totalen Zerstörung, die mit ihrem wahnwitzigen Bastard aus furiosen Black Metal mit derbem Death Metal nichts als Staub und Asche hinterlässt. Fast permanent poltern brachiale Blasts aus den Boxen, die von messerscharfen Riffs begleitet werden, wobei die beiden Herren an den Sechssaitern sehr oft auf flirrende Tremolos zurückgreifen, die sich hinsichtlich ihres Tempos noch mit den rasant klöppelnden Drums duellieren. Trotz der meist unmenschlichen Geschwindigkeit, in der “Supreme Barbarous Ordo“ oder “Scions Of Irreverent Bloodshed“ vorgetragen werden, driften INFERNAL EXECRATOR nie zu sehr in das wüste Chaos ab, das andere Kapellen wie BLACK WITCHERY oder REVENGE zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Grund hierfür ist die doch relativ transparente Produktion von “OBSOLETE ORDINANCE“ aus dem Necromorbus Studio sowie die Tatsache, dass die Truppe bei all der schäumenden Aggression nicht wahllos drauf losprügelt, sondern regelmäßig das Tempo drosselt und den Songs somit kurzzeitig Raum zum Atmen gibt. Neben solch kurzen Breaks, sind es vereinzelt thrashige Einlagen und teils melodische Gitarrensoli, die dazu beitragen, aus dem Werk mehr als ein permanente Blastattacke zu machen.

Dennoch genügt ein Hördurchlauf von “OBSOLETE ORDINANCE“ erst einmal, um sich die Gehörgänge freipusten zu lassen, ist das blasphemische Sperrfeuer auf Dauer doch etwas zu anstrengend, als dass der Rundling in Dauerrotation laufen wird. Ohnehin dürften INFERNAL EXECRATOR nur für hartgesottene Individuen geeignet sein, die bereits Werke der weiter oben genannten Bands im Regal stehen hat, wobei auch Fans früher ENTHRONED und MARDUK reinhören sollten.

Homepage

Tags: , , ,

Comments are closed.