Dom Dracul – Devil Dedication

30. Mai 2017
By

Bereits vor einigen Wochen wurde an dieser Stelle mit “COLD GRAVE“ ein nicht ganz neuer Langspieler von DOM DRACUL vorgestellt, der zwar erst kürzlich von Sun & Moon Records auf den Markt gebracht wurde, allerdings schon vor anderthalb Dekaden fertiggestellt wurde. Es ist zwar nicht bekannt, was “Lord Therramon“ dazu bewegt hat, die Platte so lange unter Verschluss zu halten, doch trifft Gleiches wohl auch auf “DEVIL DEDICATION“ zu, eine weitere bislang unbekannte Platte des schwedischen Einzelkämpfers, die drei Jahre jünger als “COLD GRAVE“ ist und ebenfalls erstmals über das rumänische Label ihren verspäteten Weg in die schwarzmetallische Szene findet.

Zwar wird auch auf “DEVIL DEDICATION“ weiterhin dem rohen und ursprünglichen Black Metal aus Skandinavien gehuldigt und doch ähnelt das Album stilistisch eher dem im selben Jahr aufgenommenen “ATTACK ON THE CRUCIFIED“ als dem drei Jahre älteren Vorgänger, was bedeutet, dass der klassische Sound mit den Parallelen zu den einschlägigen norwegischen Veteranen ein wenig zurückgenommen wurde und stattdessen vermehrt thrashige Elemente in den Vordergrund rücken. Im eröffnenden Titeltrack erweist sich das ruppige Riffing noch als eher traditionell sowie ergänzt um einige ebenso simple wie eingängigen Melodien mit melancholisch mitschwingendem Unterton, sodass der Song auch auf “COLD GRAVE“ hätte Platz finden können. Doch schon im nachfolgenden “Hell Is Here“ geht es deutlich harscher zu und als Referenz für die rotzigen Gitarren und wild klöppelnden Drums dienen nun statt DARKTHRONE oder MAYHEM eher NIFELHEIM und AURA NOIR. Im weiteren Verlauf von “DEVIL DEDICATION“ ändert sich an dieser eingeschlagenen Ausrichtung nicht wirklich viel, wobei “Lord Therramon“ in den sieben Tracks mit klangvollen Titeln wie “All For Satan“ oder “Luciferian Might“ nicht einfach nur stumpfes Geknüppel abliefert, sondern facettenreiche und dynamische Strukturen erschafft, in denen sich auch schonmal atmosphärische Akustikgitarren und bedrohliche Downtempopassagen ins turbulente Riffing einschleichen. Sicherlich ist die Instrumentalarbeit nicht übermäßig anspruchsvoll und trotzdem besitzt “DEVIL DEDICATION“ seinen Charme und wirkt vor allem authentisch, wenngleich die Produktion stellenweise recht dünn ausfällt und dem halbstündigen Langspieler etwas mehr Durchschlagskraft durchaus nicht geschadet hätte.

Ein wenig abwechslungsreicher und reifer als “COLD GRAVE“ fällt “DEVIL DEDICATION“ im direkten Vergleich schon aus, wobei erstere Platte auf Grund der vielen offensichtlichen Anspielungen auf die großen norwegischen Bands der frühen 90er Jahre wesentlich mehr veträumte Nostalgie und dunkle Atmosphäre versprüht. Wer jedoch eher auf die thrashige Variante des Black Metals der weiter oben genannten Kapellen steht, sollte hingegen “DEVIL DEDICATION“ ein paar Umdrehungen in der heimischen Anlage geben.

Homepage

Tags: , , , ,

Comments are closed.