Drudkh – Eternal Turn Of The Wheel

12. März 2012
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Das aus dem Jahr 2010 stammende Werk „HANDFUL OF STARS“ der ukrainischen Formation DRUDKH konnte in der Szene nur sehr mäßigen Beifall hervorrufen und blieb weit hinter den Erwartungen, die angesichts der erstklassigen Alben der letzten Jahre allerdings auch sehr großzügig gesteckt wurden. So ließ das neue Material die sehnsüchtigen Emotionen vermissen, die wenige Jahre zuvor in Stücken wie „Forests In Fire & Gold“ oder „Glare Of Autumn“ heraufbeschworen wurde und verfolgte nun stattdessen einen eher sterilen und progressiv geprägten Klang, den bereits „MICROSCOSMOS“ in einigen ersten Anzeichen erkennen ließ.

Der dezenten Enttäuschung ihrer Hörerschaft scheinbar bewusst, kündigte das Quartett nun vor einigen Wochen mit dem dieser Tage erscheinenden Output „ETERNAL TURN OF THE WHEEL“ eine Rückkehr zu ihren Ursprüngen wie „FORGOTTEN LEGENDS“ oder „AUTUMN AURORA“ an. Große Worte, wie sie allerdings in der jüngeren Vergangenheit von nicht wenigen Gruppen ebenso zum Besten gegeben wurden, ohne tatsächlich eine Umsetzung in der Praxis erfahren zu haben. Und dennoch schüren DRUDKH die Hoffnung im Vorfeld mit Hilfe des Albumtitels, der immerhin eine Brücke zum gleichnamigen Song des 2003er Debüts zu schlagen vermag.

Wo auf „HANDFUL OF STARS“ noch eine verwirrende Klavierkomposition als Einleitung fungierte, erklingen anno 2012 vertraute Akustikgitarren, die „ETERNAL TURN OF THE WHEEL“ ebenso schlicht wie passend eröffnen und die Spannung auf die nun kommenden 35 Minuten nochmals steigen lassen. Bereits die ersten Takte nach dieser knappen Einführung offenbaren dem Hörer, dass DRUDKH mit ihrer Ankündigung, sich wieder auf ihre Anfänge zu besinnen, nicht zuviel versprochen haben. So entfesselt „Breath Of Cold Black Soil“ ohne Umschweife eine stürmische und gewaltige Kraft, die aus dem treibenden Schlagwerk und den leidenschaftlichen Gitarrenlinien eine majestätische, von düsterem Nebel umwobenen Klanglandschaft kreiert, deren Grenzen fern des Horizontes liegen. Die Songs führen auf verschlungenen Pfaden über felsige Kuppen, durch dichte Wälder und verschneite Steppen. DRUDKH verleihen einem jeden ihrer Stücke ein individuelles Wesen mit den unterschiedlichsten Eigenarten und hauchen dem Material von „ETERNAL TURN OF THE WHEEL“ tatsächlich den Geist vergangener Tage ein.

Wer sich mit den letzten Veröffentlichungen der Ukrainer nicht mehr identifizieren konnte und der Band keine Platte im Stile der Anfangstage mehr zutraute, sollte von „ETERNAL TURN OF THE WHEEL“ eines Besseren belehrt werden. Zwar steht der noch immer etwas kalte Sound der Entfaltung der tollen Instrumentalleistung anfänglich etwas im Wege, stellt aber abseits der leider etwas dürftigen Spielzeit den einizigen Schwachpunkt der Scheibe dar. Freunde des drudkh’schen Schaffens können bedenkenlos zugreifen!

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