Die aus der Ukraine stammende Formation DRUDKH ist eine jener Bands, über die nicht viele Worte verloren werden müssen. Angesichts der Tatsache, dass das Quartett Interviews verweigert, kaum Fotos veröffentlicht und sich auch sonst sehr bedeckt hält, was Informationen angeht, wäre dies ohnehin nicht möglich. Das alles ist der treue Fan bereit hinzunehmen, solange ihm qualitativ hochwertiges Material geboten wird, was bei DRUDKH seit dem 2003er Debüt „FORGOTTEN LEGENDS “ auch stets der Fall war. „HANDFUL OF STARS“ nennt sich das neuste und bereits achte Werk, an das, angesicht der erstklassigen musikalischen Leistungen der Vergangenheit, hohe Erwartungen gestellt werden.
Die Platte wird von der düsteren, jedoch eher belangslosen Klavierkomposition „Cold Landscaoes“ eingeleitet, um danach auf einer Länge von knapp 40 Minuten 4 epische Songs in gewohnter DRUDKH Manier zu präsentieren. Sehnsüchtige Melodien, Akkustikarrangements und ein abwechlsungsreiches Schlagzeugspiel gehören nach wie vor zum Erfolgsrezept der im Midtempo gehaltenen Stücke. Dennoch kann nach Verklingen des letzten Tones des Outros keine wirkliche Euphorie für das soeben gehörte aufkommen. Obwohl „HANDFUL OF STARS“ zu 100% DRUDKH ist, fehlt der Scheibe doch das gewisse Etwas. Den Songs will es nicht gelingen eine derart dichte Atmosphäre und Stimmung aufzubauen, wie beispielsweise Stücke wie „Eternal Turn Of The Wheel“ es vermögen. Stellenweise scheint es, als treten die Riffs auf der Stelle ohne wirklich zum Punkt zu kommen und werden unnötig in die Länge gezogen.
„HANDFUL OF STARS“ ist weit davon entfernt ein schlechtes Album zu sein. Schuld mag die zu hohe Erwartungshaltung an die Scheibe sein, die nun zu einem eher ernüchternden Resultat führt. Fans der Band sollten sich keinesfalls abschrecken lassen und der Platte einige Durchläufe gönnen, bevor ihr ein Urteil zukommt. Wer noch nicht mit DRUDKH vetraut sein sollte, dem sei jedoch geraten auf eines der älteren Alben zurückzugreifen.