Embrional – The Devil Inside
Von den Kinobesuchern und Kritikern wurde “The Devil Inside“ nach allen Regeln der Kunst verrissen, sodass sich nun drei Jahre nach seiner Veröffentlichung wohl kaum noch jemand für den von einem Exorzismus handelnden Horrorfilm von Paramount interessieren dürfte. Immerhin griff die polnische Formation EMBRIONAL bei der Wahl des Titels ihres zweiten Full-Length Werkes auf den gefloppten Streifen zurück, wenn die Platte auch ansonsten keinerlei thematische Parallelen zu diesem erkennen lässt.
Stattdessen entpuppen sich die lyrischen Ergüsse der Herren als hasserfüllte Orgie der Zerstörung, Blasphemie und Gewalt, was sie somit zur perfekte Untermalung der zwölf brachialen Tracks macht, die wie schon auf “ABSOLUTELY ANTI-HUMAN BEHAVIOURS“ im brutalen Death Metal verwurzelt sind und mit allerlei technischer Raffinesse aufwarten. Im direkten Vergleich zu seinem drei Jahre zurückliegenden Vorgänger, erweist sich “THE DEVIL INSIDE“ jedoch als noch ein gutes Stück abwechslungsreicher und vielschichtiger, wofür sich vor allem die zahlreichen Tempovariationen der einzelnen Songs verantwortlich zeigen. Zwar preschen Tracks wie “Callousness“, “In Darkness“ oder das furiose “Whores, Drugs And Brain Dead“ noch immer absolut energisch und schonungslos voran und doch demonstrieren EMBRIONAL eindrucksvoll, dass ihre Songs auch abseits von Hochgeschwindigkeitspassagen ebenso finster und aggressiv daherkommen. Von zuweilen leicht dissonanten Leads begleitet, werden sich träge dahinschleppende Riffs beispielsweise in “Madman’s Curse“ sowie “Funeral March“ durchaus gelungen in Szene gesetzt. Wie in allen Tracks von “THE DEVIL INSIDE“ erweist sich auch hier das markante Schlagzeugspiel als essentiell, liefert es doch ein sehr dynamisches Fundament für das anspruchsvolle Riffing samt all seinen Spannungsbögen, die wie etwa in “Venom“ oder “910“ von melodischen Parts oder flirrenden Soli flankiert werden.
Wie auch schon auf ihrem Erstlingswerk, gehen EMBRIONAL auch auf “THE DEVIL INSIDE“ mit viel Leidenschaft ans Werk und glänzen sowohl mit technischen Fähigkeiten, als auch einer düsteren Atmosphäre und grenzen sich somit stilistisch ein wenig den meisten ihrer Kollegen ab. Nicht zuletzt auch die kraftvolle und erdige Produktion macht das zweite Album der Polen zu einer ziemlich runden Sache.