Im Zuge ihres letzten Langspielers namens “ANTHROPOMACHY“ schossen ENDNAME mit einer rund 75-minütigen Spielzeit ein wenig zu weit über das Ziel hinaus, machten es die acht überlangen Songs dem Hörer doch nicht sonderlich leicht, sich dauerhaft auf die ausufernden Klangwelten samt all ihren zahlreichen Facetten zu konzentrieren. Wie es nun aussieht, hat die russische Formation in den vergangenen Jahren allerdings ein wenig dazu gelernt, erweist sich der aktuelle und als “DEMETRA“ betitelte Output als wesentlich kompakter und somit leichter verdaulich.
An kreativen Ideen oder ausgefallenen Arrangements hat es den Songs der Truppe aus Moskau auf ihren bisherigen Werken noch nie gemangelt und so wird auch auf “DEMETRA“ nichts an deren stilistischem Konzept geändert, sodass die vier neuen Tracks der Platte noch immer irgendwo in der Schnittmenge von Sludge, Post-Rock und Doom Metal bewegen. Dabei präsentiert sich das Trio in “Duplication Of The World“ mit eher ruppigen Passagen zunächst von einer recht düsteren Seite und beschwört mit Hilfe von kantigen und nicht selten im Stakkato agierenden Sechssaitern sowie einem sehr poinierten Schlagzeugspiel eine ziemlich aufgewühlte Stimmungen herauf, die eine Vielzahl abrupter Breaks mit sich bringt. Im Gegensatz hierzu erweist sich das nachfolgende “Union“ als ein wenig wandlunsgfähiger, folgen hier auf einen in sich gekehrten Auftakt samt zäher Riffs plötzlich melodische Leads, die sich durch ein raues Rhythmuskonstrukt schlängeln und auf diese Weise kontrastreiche Strukturen erschaffen. Einige völlig neue Aspekte offenbart schließlich “Forest“ mit seinen psychedlisch anmutenden Passagen, in denen sphärische Synthesizer und wummernde Bässe den Hörer in einen tranceähnlichen Zustand versetzen, bis er vom kalten Rauschen eines stürmischen Windes allmählich in die Realität zurückgeholt wird. Auf den finalen Track, der sich “DOTW RX“ nennt und als von wirren Effekten unterlegter Remix des Openers entpuppt, kann im Prinzip getrost verzichtet werden, ist die dargebotene Geräuschkulisse absolut nervtötend und nur schwer zu ertragen.
Noch immer finden sich in den Kompositionen des Trios keinerlei Vocals … nunja, also fast zumindest. Im schlichten Booklet wird ein gewisser “Huun-Huur-Tu“ als Sänger in “Union“ aufgeführt und tatsächliche erklingt gegen Ende des knapp 12-minütigen Tracks unvermittelt exotischer Kehlkopfgesang, der wahrlich Gänsehaut erzeugt, wird er doch mehr als stimmig in das experimentelle Instrumentalgeflecht integriert.
Erneut legen ENDNAME mit “DEMETRA“ ein abwechslungsreiches Werk vor, dessen verschachtelte Strukuren sich dem Hörer nicht sofort erschließen, sodass die Songs zu keiner Sekunde langweilig werden und auch nach mehreren Hördurchläufen noch neue Elemente offenbaren.