Aus der französischen Black Metal Szene ist “A.K.“ auf Grund seiner langjährigen Aktivitäten bei solch illustren Formationen wie MERRIMACK, VORKREIST oder MALHKEBRE – um nur die wichtigsten zu nennen – kaum noch wegzudenken. Als sei der kreative Multiinstrumentalist aus Paris folglich nicht schon beschäftigt genug, rief er vor einiger Zeit mit DECLINE OF THE I noch ein weiteres Projekt ins Leben, mit dem er im Grunde zwar der schwarzmetallischen Ausrichtung treu bleibt, allerdings wesentlich experimentellere Töne anschlägt. In diesem Frühjahr erschien mit “REBELLION“ nun der zweite Langspieler des Franzosen, auf dem er sich thematisch mit dem Lebenswerk des Neurologen Henri Laborit auseinandersetzt, der die Wirkungsweise von Sedativa auf das zentrale Nervensystem erforschte.
Als fast ebenso komplex wie die medizinischen Forschungsarbeiten des französischen Arztes, erweisen sich die verworrenen Tracks der via Agonia Records erscheinenden Platte, auf der “A.K.“ die traditionellen Grenzen des Genres erneut sprengt und mit Hilfe zahlreicher abstrakter Elemente ein avantgardistisches Werk erschafft, für das sich kaum Referenzen finden lassen. Zwar fällt “REBELLION“ im direkten Vergleich zu seinem mittlerweile drei Jahre zurückliegenden Vorgänger namens “INHIBITION“ zuweilen deutlich härter aus, wie beispielsweise “Le Rouge, Le Vide Et Le Tordu“ oder “Pieces Of A Drowned Motion“ mit ihrer pechschwarzen Raserei samt peitschenden Blasts sowie klirrenden Riffs verdeutlichen und dennoch begibt sich die Truppe abseits dieser auf abenteuerliche Ausflüge in exotische Klangwelten. Zu diesen gehören sowohl episch anmutende orchestrale Arrangements mit sakralen Chören, als auch von bizarren Sprachsamples unterlegte Trip-Hop-Beats, die in “Lower Degree Of God’s Might“ sogar miteinander kombiniert werden, wohingegen in “Deus Sive Musica“ elektronische Elemente zunächst komplett dominieren und für einen futuristischen Charakter des Tracks sorgen, bis dieser gegen Ende schließlich doch in eine metallisch geprägte Dunkelheit steuert, die, wie auch in den übrigen Songs, dissonante Leads, schwermütige Downtempopassagen und klagende Vocals in sich vereint. Es sind somit zahlreiche unterschiedliche Facetten und Einflüsse, die auf “REBELLION“ miteinander verknüpft werden und dennoch ist es “A.K.“ gelungen, sein Werk wie aus einem Guss klingen zu lassen, ohne das einzelne Passagen als unpassend heraustechen.
Trotz der Tatsache, dass DECLINE OF THE I hier zweifelsohne ein in sich stimmiges Werk vorlegen, das enorm tiefgründig ist und viele innovative Ideen mit sich bringt, ist “REBELLION“ doch dabei ebenso sperrig und daher sicher nicht für Anhänger des klassischen Black Metal geeignet, dürften die synthetischen Sounds und der bizarre Sprechgesang doch ein wenig zu experimentell für diese ein.