Eroded – Necropath

Trotz zahlreicher frischer Alben von REQUIEM, MASSIVE ASSAULT oder SLAUGHTERDAY in der ersten Hälfte diesen Jahres, haben die Herrschaften von F.D.A Records ihr tödliches Pulver offenbar noch lange nicht verschossen, wird gleich zu Beginn der zweiten Hälfte eine weitere starke Veröffentlichung eines Neuzugangs in ihren Reihen vorgestellt. Es handelt sich bei dieser mit “NECROPATH“ um den zweiten Langspieler von ERODED, einer dreiköpfigen Truppe aus Italien, die ihr Unwesen in der dortigen Szene schon seit anderthalb Dekaden treibt und nun sechs Jahre nach ihrem letzten Output endlich zum nächsten Schlag ausholt, der auch hierzulande sitzen soll.

Nicht nur die Tatsache, dass sich ERODED nach einem Song von GRAVE benannt haben, sondern ebenfalls der einschlägige Titel der vorliegenden Platte sowie deren stilecht mit zahlreichen Totenschädeln verziertes Artwork lassen keinerlei Zweifel daran aufkommen, welche musikalische Ausrichtung das Trio verfolgt. Trotz des dezenten Querweises zur skandinavischen Szene, sind ERODED weit davon entfernt, den melodischen Elchtod ihrer Vorbilder einfach zu kopieren, erinnern doch nur vereinzelt melodische Leads oder groovige Passagen an die hochgeachteten Kollegen aus Stockholm. Vielmehr dröhnt mit den ersten Takten von “Eternal Warspate“ dunkelster Death Metal aus den Boxen, der sofort einen fiesen Hauch uralter Modrigkeit verströmt und an die alten Glanztaten von AUTOPSY oder MORGOTH erinnert. Dabei vereint “NECROPATH“ mit seinen schwer knarzenden Gitarren samt trägen Riffs im unheilvollen Midtempo sowie von polternden Drums angetriebenen Tremolos und heiseren Vocals, die wie unheilige Flüche aus den tief-schwarzen Abgründen der Hölle anmuten, all die wesentlichen Merkmale, die räudiger Todesblei der alten Schule zwingend benötigt.

Insofern bedienen sich ERODED auf jeden Fall der richtigen Elemente, um ihren morbiden Death Metal so unangenehm wie möglich zu gestalten und können hierfür reichlich Lorbeeren ernten. Allerdings könnte das Lob an dieser Stelle noch üppiger ausfallen, wenn es der italienischen Formation gelingen würde, die Tracks noch ein wenig individueller zu halten, kann doch letztendlich keiner der acht Titel von “NECROPATH“ richtig aus der Masse herausstechen, ist das Songwriting auf Dauer zu gleichförmig und höhepunktsarm. Dies ist jedoch nur ein kleiner Makel einer stimmigen Platte, die von einer druckvollen und dumpfen Produktion perfekt abgerunden wird.

ERODED liefern mit ihrem zweiten Langspieler einen absolut authentischen Blick zurück in die frühen 90er Jahre, in denen die häßliche Fratze des Death Metals noch reichlich giftigen Schwefel geatmet hat. Wer diese Zeit und das derbe Schaffen der genannten Kapellen vermisst, sollte “NECROPATH“ unbedingt antesten.

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