Acârash – In Chaos Becrowned

14. Juli 2018
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Ein wenig irreführend ist es schon, dass Dark Essence Records das musikalische Schaffen von ACÂRASH im Begleitbrief des vorliegenden Promoexemplars von “IN CHAOS BECROWNED“ als okkulten Rock titulieren, was die meisten Leser dieser Zeilen wohl am ehesten an Kapellen wie JEX THOTH oder YEAR OF THE GOAT denken lassen wird, sodass die Ernüchterung bei den ersten Takten des ersten Langspielers der drei Norweger letztendlich entsprechend groß ausfallen dürfte. Nicht, dass es sich bei dem Debüt um ein schlechtes Werk handelt, es hat nur reichlich wenig mit dem versprochenen okkulten Rock zu tun. Vielmehr wandeln ACÂRASH mit doomigem Black Metal auf den Pfaden von CELTIC FROST und erinnern dank einer tüchtigen Prise dreckigen Grooves zuweilen sehr an die Landsmänner von SATYRICON.

Nun, streng genommen klingt “IN CHAOS BECROWNED“ stellenweise derart stark nach den zwei Kollegen aus dem Norden, als handle es bei der Platte um eine Ansammlung von Tracks, die es damals nicht mehr auf “NOW, DIABOLICAL“ oder “THE AGE OF NERO“ geschafft haben. Inmitten schwer stampfender Rhythmen wimmelt es vor lässigen Riffs, die Tracks im Stil von “Black Crown On A Tomb Stone“ nacheifern, manchmal jedoch ebenfalls die epischeren Züge von “To The Mountains“ annehmen und selbst die trockenen Vocals von Anlov P. Mathiesen sind jenen von “Satyr“ zum Verwechseln ähnlich. Dies ist natürlich erst einmal alles andere als innovativ oder originell, doch immerhin sind Songs wie “Gathering Of Crowns“ oder “Ashes Of The Mortal Mind“ recht ansprechend arrangiert und wissen trotz der omnipräsenten Parallelen zu SATYRICON zu unterhalten. Diese sind glücklicherweise nicht in allen Titeln so erschlagend, stimmen ACÂRASH etwa in “Cadaver Die“ oder “Sacrifice The Winter Wolf“ wesentlich dunklere Klänge an, indem der Fokus auf doomige Passagen gelegt wird, die vereinzelt gelungen mit dissonant rauschenden Leads angereichert werden.

Leider will sich der Eindruck, bei “IN CHAOS BECROWNED“ handle es sich um die gesammelten B-Seiten der norwegischen Kollegen nie komplett verflüchtigen, was den Hörgenuss des Albums doch erheblich mindert. Es scheint, dass ACÂRASH gar nicht so recht bemühen wollen, einen eigenen Sound zu finden und sich bei mangelnden Ideen immer wieder in bekannte Muster flüchten. Daher ist das Debüt für den ein oder anderen Durchlauf sicherlich ganz nett, doch dauerhaft wird sich “IN CHAOS BECROWNED“ keinesfalls im CD-Spieler festsetzen können. Für ein mögliches zweites Werk sollten sich ACÂRASH definitiv ein wenig mehr einfallen lassen.

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