Faanefjell – Trollmarsj
Aus den verschneiten Höhen Norwegens galoppiert eine frisch formierte Horde schwarzmetallisch angehauchter Pagan-Trolle in die erste Schlacht. Angetrieben von dem konstant unermüdlichen Hallen der Kriegstrommel ziehen fünf mutige Nordmänner aus den Pagan-Thron zu erobern.
FAANEFJELL nennt sich das junge Quintett, welches schon ein starkes Jahr nach Bandgründung das Debüt „TROLLMARSJ“ vorlegt. Dieses fällt überraschenderweise düsterer und rasanter aus als die Gestaltung der Hüllenmotive vermuten lässt. FAANEFJELL agieren für pagane Klangkunst recht schwarzmetallisch, jedoch nicht ohne den zehn Stücken auf „TROLLMARSJ“ die altbekannten und genretypischen Schunkelmelodien einzuverleiben. Eingestreute Sprachsamples, die zumeist als Interludes fungieren, verbinden die einzelnen Klangwerke und erstrecken sich als offensichtlicher roter Faden über die gesamte, fast 50 minütige Spielzeit.
Instrumental sowie Klangtechnisch geben sich die wettergegerbten Waldbewohner keine Blöße, „TROLLMARSJ“ überzeugt durch ein druckvoll wohl ausbalanciertes Erscheinungsbild und kompetent bediente Sechssaiter. Eine der einzigen Schwächen des Debüts offenbart sich im Songwriting. Der Großteil des präsentierten Klangmaterials verfügt über sehr ähnliche und somit auf Dauer ermüdend wirkende Strukturen, auch exzessive Folk-Einlagen wecken hier keine neuen Lebensgeister in trägen Pagan-Zechern.
Alles in allem ist „TROLLMARSJ“ ein durchweg anständiges wenn auch nicht bahnbrechendes Erstlingswerk, welches besonders durch sein raues, vergleichsweise stark schwarzmetallisches Erscheinen gefällt. Zur Erklimmung des Pagan-Throns bedarf es allerdings fokussierteres Vorgehen in Sachen Songwriting und eine Trollklaue neuer Ideen.