Gutter Instinct – Heirs Of Sisyphus

Aus dem schwedischen Helsingborg melden sich in diesem Sommer mit “HEIRS OF SISYPHUS“ zwei Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung die Burschen von GUTTER INSTINCT zurück. Auf dem rund dreiviertelstündigen Album aus dem Hause von Pulverised Records ist Simon Fridlund erstmals als neuer Sänger der Truppe zu hören, nachdem sich Thomas Ernemyr im vergangenen Jahr von seinen Kollegen verabschiedete. Abgesehen von diesem Wechsel in der Bandbesetzung hat sich bei den fünf Skandinaviern nicht sonderlich viel getan, wird immernoch ranziger Death Metal dargeboten, der wesentlich derber daherkommt, als bei den meisten Landsmännern.

Zwar sind GUTTER INSTINCT ganz offensichtlich ebenfalls große Freunde des klassischen HM-2-Sounds, doch abseits der fies sägenden Gitarren-salven erinnert in den acht Tracks eher wenig an traditionellen Elchtod, ist “HEIRS OF SISYPHUS“ hierfür doch eine ganz Ecke zu dunkel und bedrohlich ausgefallen. Ein paar melodische Leads finden sich hier und da sicherlich und in “Zenon“ oder “Tip Of The Spear“ klingen diese tatsächlich typisch schwedisch und wissen zu gefallen, doch sind dies nur kurze Momentaufnahmen in einem sonst brachialen Blastgewitter, mit dem eher einschlägigen Bands wie TEITANBLOOD, REPUGNANT oder GRAVE MIASMA nachgeeifert werden soll. In weiten Teilen der Platte gelingt dieses Vorhaben auch ziemlich ordentlich, knallt das ruppige Material mit brutaler Durchschlagskraft aus der Anlage und verbreitet mitsamt den bitterböse röchelnden Vocals eine stockfinstere Atmosphäre.

Leider zeigt sich bereits nach dem ersten kompletten Durchlauf des Albums, dass leider erstaunlich wenige Details der Titel im Gedächtnis hängengeblieben sind. Zu gleichförmig und unspektakulär rattern die zahlreichen Tremoloriffs am Hörer vorbei, als dass sich die acht Tracks am Ende eindeutig voneinander unterscheiden lassen könnten. Nicht wirklich förderlich ist in dieser Hinsicht die Länge der einzelnen Stücke, die mit teilweise sieben oder im Fall des Titeltracks sogar fast neun Minuten deutlich zu üppig bemessen ist. Es passiert schlichtweg nicht genug, um diese Zeit ausfüllen. Hier hilft leider auch die rohe Produktion aus dem Necromorbus Studio nicht mehr viel, um “HEIRS OF SISYPHUS“ zu retten.

Ein totaler Reinfall ist das vorliegende zweite Album von GUTTER INSTINC bei aller Kritik trotzdem nicht. Als gemütliche Hintergrundbeschallung für nebenbei ist “HEIRS OF SISYPHUS“ durchaus geeignet, einzig die Erwartungen dürfen nicht zu hoch gelegt werden. Ist der Anspruch höher, sollte auf die Werke der zuvor genannten Kapellen zurückgegriffen werden.

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