Arroganz – Erzketzer

30. September 2018
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Fast exakt auf den Tag genau ein Jahr nach “PRIMITIV“ meldet sich das brandenburgische Trio von ARROGANZ mit einem neuen Output zurück. Bei diesem handelt es sich um eine drei Songs umfassende EP, deren Artwork in seiner Schlichtheit und blutroten Farbgebung seinem Vorgänger enorm ähnelt. Dies ist nicht einfach Zufall, gehört die vorliegende Platte doch zu einem Konzept, bestehend aus drei aufeinander aufbauenden Werken, an dem die Kapelle gerade arbeitet. Dabei stellt “ERZKETZER“ das Bindeglied zwischen zwei Langspielern dar und knüpft somit nicht nur chronologisch, sondern auch thematisch direkt an “PRIMITIV“ an. Ensprechend wird ebenfalls die stilistische Ausrichtung beibehalten, allerdings nicht ohne dem neuen Material ein paar weitere Facetten einzuverleiben.

Zunächst bleibt aber alles beim Alten, erweisen sich die ersten beiden Tracks als räudige Bastarde voller Ecken und Kanten, in denen erneut dröhnender Death Metal und fieser Black Metal zu einer bösartigen Einheit verschmolzen werden, die keinerlei Wert auf Ästhetik legen. Im kurzen Titeltrack lassen ARROGANZ zu Beginn reichlich Zeit mit einem instrumentalen Interlude aus kernigen Bassläufen und einem simplen Schlagzeugrhythmus verstreichen, bevor sich hallunterlegte Growls und kratzige Gitarrenriffs hinzugesellen und “Erzketzer“ endlich im letzten Drittel an Fahrt aufnimmt und den Hörer richtig wachprügelt. Im nachfolgenden “By Glowing Chains“ unterbrechen die drei Herren die durch ein treibendes Midtempo aufgeheizte Stimmung zwar kurzzeitig mit atmosphärischen Synthesizern, finden danach allerdings schnell wieder zurück ins wüste Getümmeln aus sägenden Gitarren und peitschenden Drums.

Es fällt auf, dass ARROGANZ nach wie vor gerne auf doomige Elemente zurückgreifen und diese in die Kompositionen von “ERZKETZER“ integrieren, ohne diesen damit etwas von ihrer Brachialität und Aggression zu nehmen. Vielmehr wirken die ohnehin schon sehr dunklen Strukturen noch bedrückender und bedrohlicher, wie sich auch im fast 11-minütigen Koloss namens “As Furious Wings Cast Long Shadows“ zeigt. Ein weiteres Mal sind es hier zähe und stampfende Passagen, die sich zu Beginn ihren Weg bahnen und schließlich nicht etwa in einer Orgie der Gewalt gipfeln, sondern von effektunterlegten Leads abgelöst werden, die fast schon psychedelisch, rockige Akzente setzen. Diese sind zwar sicherlich ungewohnt, aber keineswegs unpassend und zumindest auf die rockigen Rhythmen greifen ARROGANZ im weiteren Verlauf des deutlich bissiger werdenden Songs nochmals zurück.

Trotz einiger neuer Ansätze bleiben ARROGANZ sich und ihrer Linie treu und liefern mit “ERZKETZER“ eine absolut garstige Platte ab, die nichts vom Schmutz und Hass ihres Vorgängers vermissen lässt und dessen Sound fast identisch übernimmt. Es bleibt interessant, inwiefern sich diese Entwicklung auf dem kommenden Album fortsetzt, auf dem die begonnene Geschichte beendet wird.

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