Harm – Cadaver Christi

Harm_CadaverChristi_frontBislang ist die vierköpfige Death Metal Kapelle HARM aus der deutschen Hauptstadt noch reichlich unbekannt, gibt es doch außer einem auf lediglich 150 Einheiten limitierten Demotape aus dem Jahr 2011 und einigen Livegigs mit Gruppen wie DEHUMAN REIGN oder SULPHUR AEON noch nicht wirklich viele ruhmreiche Taten vorzuweisen. Dieser Umstand soll sich nun jedoch mit dem erste Full-Length Album der Truppe um Fronter “Blitzkrieg Barkley“ ändern. Die Platte, die von einem Artwork des spanischen Künstlers “Juanjo Castellano“ (VOMITORY, BOMBS OF HADES) geschmückt wird, trägt den klangvollen Titel “CADAVER CHRISTI“ und wird via F.D.A. Rekotz veröffentlicht.

Wie auch ihre Labelkollegen REVEL IN FLESH oder LIFELESS suhlen sich HARM knietief im Death Metal der glorreichen 90er und verzichten somit auf jegliche Form der Innovation. Stattdessen huldigt das Quartett auf seinem Erstlingswerk mit grobschlächtigem und mächtig schepperndem Todesblei den frühen Taten von Truppen wie AUTOPSY oder ASPHYX, deren räudige Art sich in Tracks wie “Drivers Of Death“ oder “Cross Desecration“ recht gelungen widergespiegelt, erinnert doch auch der keifende Gesang stellenweise etwas an den trinkfesten Hünen “Martin Van Drunen“ der niederländischen Recken. Dennoch wirken die Growls zuweilen etwas zu rotzig und verpassen es daher leider den Songs speziell in den doomlastigen Passagen die nötige Portion Brutalität zu verleihen, kommen sie doch ein wenig zu kraftlos für die wuchtige Instrumentalarbeit daher.

Selbstverständlich versäumen es HARM nicht ihren Kompostionen mit reichliche groovigen Elementen eine dezent schwedische Note zu verleihen, sodass wummernden Bassläufe und eingängige Riffkonstrukte in “Mustard Gas Terror“ oder “Burn The Saints“ eine gute Prise Elchtod versprühen und Erinnerungen an DISMEMBER oder GRAVE aufkommen lassen. Zielstrebig ackern sich HARM so mit kernigen Gitarrenspuren und einem eher schlichten, aber auch passendem Drumming durch ihre zehn Titel, in denen ausgefeilte Leads oder auflockernde Melodien vergebens gesucht werden. Versehen mit einem knarzigen Sound, der altbackener kaum sein könnte, wird diese nostalgische Reise zudem perfekt abgerundet.

Als Fazit bleibt somit festzuhalten, dass “CADAVER CHRISTI“ ein an sich recht gelungenes Debütalbum darstellt, das gewohnte Kost auf einem recht ansprechenden Niveau bereithält. Allerdings gelingt es HARM nicht, sich mit diesen Songs von den etlichen anderen heimischen Bands abzuheben, die sich ebenfalls in dieser Sparte des Genres niedergelassen haben. Daher sollten die Berliner bei ihrer nächsten Veröffentlichung etwas mehr an einer eigenen Note arbeiten, um diesem Defizit entgegenzuwirken.

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