Hellspawn – There Has Never Been A Son Of Me

18. Januar 2017
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Es lässt sich nicht leugnen, dass polnischer Death Metal in den meisten Fälle eine recht eigene Note hat. Dies mag an der oft technischen Ausrichtung mit massenhaft Stakkatoriffs und brutalen Drums liegen oder einfach daran, dass es sich einige Gruppen offenbar zum Existenzziel gemacht haben, so stark wie möglich nach VADER zu klingen. Zumindest ein klein wenig trifft dieser Umstand auch auf HELLSPAWN zu. Würde es sich nicht explizit aus dem Booklet herauslesen lassen, spätestens bei den ersten ruppigen Tönen von deren aktueller Platte namens “THERE HAS NEVER BEEN A SON OF ME“ wäre klar, woher die vier Herren stammen.

Zwar sind die Parallelen zu den Werken von Piotr Wiwczarek und seinen öfter mal wechselnden Mitstreitern nicht wirklich erheblich, hier und da jedoch deutlich hörbar. Einen wesentlich stärkeren Einfluss auf das Schaffen von HELLSPAWN dürften hingegen US-amerikanische Bands wie HATE ETERNAL oder besonders MORBID ANGEL haben. Nicht nur, dass die Stimme von Mariusz Konieczny jener eines etwas älteren David Vincent enorm ähnelt, auch die dunkle Atmosphäre von “THERE HAS NEVER BEEN A SON OF ME“ ruft in gewisser Weise ein Déjà-Vu hervor. Zwar prügeln sich die polnischen Herrschaften auf ihrem drittem Langspieler seit 2003 erneut erbarmungslos und nahezu ohne Verschnaufspausen durch ihre zehn Tracks, die mit pfeilschnellen Leads und brachialen Blasts aufwarten, eine stimmungsvolle Komponente lässt die Platte deswegen trotzdem nicht vermissen. Für diese sorgen neben bedrohlichen doomigen Passagen in “Heralded By Prophets“ ebenfalls einige orchestrale Synthesizereinsätze, die in deswegen nicht minder rabiaten Songs wie “Hallelujah“ oder “Antitrinitarian“ eine dramatische Theatralik ganz ohne Kitsch verbreiten. Dieses wird zwar ein wenig vom klinischen Präzisionsdrumming gestört, das ruhig ein wenig natürlicher klingen dürfte, doch verleihen HELLSPAWN ihrem Material mit dieser Facette einen eigenen Sound, sodass das Album letztendlich nicht nur an die weiter oben genannten Bands erinnert, sondern eigenständig für sich steht.

Obwohl das ein oder andere Riff bekannt erscheint, ist “THERE HAS NEVER BEEN A SON OF ME“ eine grundsolide Platte, auf der trotz rasantem Gefrickel angenehm geradlinige Songstrukuren präsentiert werden. Es lohnt sich für Liebhaber des Genres daher durchaus, sich HELLSPAWN auf der Liste für den nächsten Einkauf zu notieren.

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