Horn – Distanz

1. September 2010
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Es ist ein erklärtes Ziel vieler, doch nur wenige erreichen den Endpunkt ihres Strebens – die Rede ist von Eingenständigkeit, Individualität, der Schaffung eines besonderen, nie dagewesenen Charakters.

Dem paderborner Ein-Mann-Projekt HORN scheinen zwanghafte Annäherungen an obige Thematik fremd. Spielend meistert Band-Kopf “Nerrath“ die Abgrenzung seines eigenen Schaffens. Das nunmehr vierte Langeisen “DISTANZ“ überzeugt durch prächtige Melodiebögen und einfallsreiches Songwriting. In unvergleichlicher Manie gestalten HORN sowohl das zweckdienliche Klanggewand als auch die Stimmung der acht größtenteils überlangen Stücke.

Klargesangspassagen duellieren sich mit hingebungsvollem Kreischen, Schlagwerk und Gitarre marschieren zügig  bis rasant aber stets kompetent bespielt voran. Unverhofft auftretende Wendungen verleihen “DISTANZ“ Tiefgang und Wiedererkennungswert. Die 59 Minuten Spielzeit vergehen ohne Ermüdungserscheinungen jeglicher Form eine Chance zu geben. Lediglich die gehäuft auftretende Verwendung des Klargesangs wirkt zu Ende des Werkes etwas gezwungen und deplatziert, kann dem Charme der durchweg überzeugenden Stücke aber in keinster Weise schaden.

“DISTANZ“ ist zweifelsohne ein durchweg gelungenes Album das durch Eigenständigkeit und griffig melodische Klangwerke zu fesseln versteht. Ein Leuchterscheinung am Horizont des festgefahrenen schwarzmetallischen Untergrunds welche als Wegweiser und Messlatte für zahllose Gruppierungen ewiglich erstrahlen wird.

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