Incarceration – Catharsis

27. Februar 2017
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INCARCERATION melden sich rund drei Jahre nach ihrer letzten EP mit ihrem ersten Langspieler aus der Versenkung zurück und liefern ihrer Hörerschaft, die sich viel zu lange mit den lediglich drei Songs von “SACRIFICE“ begnügen musste, mit diesem endlich neues Futter. Zwar fällt das als “CATHARSIS“ betitelte Debüt mit gerade mal einer halbe Stunde recht knapp aus, doch dürften die Anhänger der mittlerweile in Hamburg ansässigen Combo angesichts der ungeheuren Energie und Aggression der zehn Tracks dennoch hellauf begeistert sein.

Auf ein düsteres und verhalten melodisches Intro folgt mit “Evoking The Possession“ nach weniger als zwei Minuten der erste geballte Faustschlag der Platte, der brachialer wohl kaum sein könnte. Innerhalb weniger Sekunden entfesseln die Jungs um Daniel Silva derbsten Death Metal mit rotzig thrashiger Note, der fast völlig variationslos nach vorne prescht und gleich einem wirbelnden Tornado alles mit sich fegt, jedoch ebenso schnell wieder vorbei ist. Es bleibt dem überrumpelten Hörer trotzdem kaum Zeit, sich darüber klar zu werden, was für ein Schlag ihn da so plötzlich getroffen hat, findet er sich unvermittelt bereits inmitten der wütenden Riffattacken von “Devouring Darkness“ sowie “Infernal Suffering“ wieder, die nicht weniger furios und geradlinig ausfallen. Es könnte fast als stumpf bezeichnet werden, was INCARCERATION auf ihrem Erstlingswerk abliefern, sind die Songstrukturen reichlich primitiv und roh gehalten und die Tatsache, dass die Gift und Galle spuckenden Vocals jeglicher Abwechslung entbehren, spricht ebenfalls nicht gerade für wirkliche Qualität, eigentlich. Die drei Herren aus der Hansestadt legen allerdings derart viel Leidenschaft und Spielfreude an den Tag, dass es dennoch richtig Spaß macht, dem derben Geholze zu lauschen, dem ja immerhin nicht fehlendes handwerkliches Geschick zu Grunde liegt. Dies beweisen INCARCERATION in dem mit einem crustigen Midtempo angereicherten “Obsessed By Death“ oder dem fast 8-minütigen “Into The Blackest Void“ samt schwer doomigen Passagen, in denen zum Abschluss mit eingestreuten Leads nochmal eine finstere Stimmung heraufbeschworen wird.

Von einem dreckigen Sound wunderbar abgerundet, hätte “CATHARSIS“ schlussendlich gar nicht länger sein dürfen, wird in der vorliegenden Form die beste Dosis an überschäumendem Hass dargeboten. Für einige auflockernden Momente wird zwar mit den beiden ruhigen Instrumentalstücken “Purification“ und “Resignation“ gesorgt, trotzdem hätten weitere Songs mit der Ausrichtung von “Evoking The Possession“ vermutlich schon in eine grenzwertige Monotonie gesteuert. Insofern haben INCARCERATION ihr Schaffen auf ihrem ersten Album richtig portioniert.

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