In ihrer italienischen Heimat konnten sich die noch recht junge Thrashformation INVERNO in den vergangenen vier Jahren mit zahlreichen Liveshows und der ersten Demoveröffentlichung “THRASHFORMERS“ bereits einen recht geläufigen Namen erspielen, der ihnen sogar zu einem Supportslot bei einem Konzert von Altmeister Paul Di’Anno verhelfen konnte. Das selbstbetitelte Debütalbum soll nun zeigen, ob die Songs der Herren aus Vicenza auch beim internationalen Publikum auf ähnlich positive Resonanzen stossen.
Bereits Songtitel wie “Chemical Death“ oder “Tsar Bomb“ machen unmissverständlich deutlich, welche Marschrichtung INVERNO mit ihrem Schaffen einschlagen und auf welche Einflüsse dabei zurückgegriffen wird. So bieten die genannten Songs amtliche treibende Thrashriffs ganz im Stile früher NUCLEAR ASSAULT oder TESTAMENT inklusive der sozialkritischen Lyrik, während auf der anderen Seite der Track “Beer“ in bester TANKARD Manier die Partytauglichkeit der Truppe unter Beweis stellt. Trotz all dieser Parallelen können sich INVERNO zumindest teilweise eine eigene Note einverleiben, indem sich stellenweise auch Elemente des klassischen Heavy Metal in den Songs finden lassen.
Die Rezeptur, nach der die vier Jungspunde ihre Songs brauen ist somit durchaus geschickt zusammengestellt, aber dennoch fällt es nicht leicht nach Verklingen des letzten Tones von “INVERNO“ zu einem eindeutigen Urteil zu kommen. Ohne Zweifel finden sich reichlich gute Ideen auf der Platte, die auch gekonnt umgesetzt werden, wie beispielweise die Stücke “Lager“ und “Prey“ mit wirkungsvoll eingeflochtenen Gitarrensoli und Melodiebögen zeigen. Allerdings wirkt das Material der Truppe an mancher Stelle auch noch etwas unausgegoren und kann nicht vollends zünden. Verantwortlich hierfür mag aber auch die leicht fade Produktion sein, die zwar bei weitem nicht schlecht ausfällt, der aber etwas mehr Würze gut zu Gesicht stehen würde.
Angesichts der Tatsache, dass es sich bei “INVERNO“ um ein Erstlingswerk handelt, fallen die angesprochenen Kritikpunkte jedoch nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Zwar sollten INVERNO weiter an ihren Songs feilen, um speziell den eigenen Charakter stärker herauszuarbeiten, doch wird allen Thrash Fanatikern schon jetzt ein ordentliches Album mit starken Kompositionen vorgesetzt, die sich nicht verstecken müssen.