Karne – Symposium Of Torments

Es wollte auf dem Debütalbum nicht so wirklich gelingen, den rohen Black Metal im Fahrwasser von schwedischen Kapellen wie MARDUK oder DARK FUNERAL ausreichend ansprechend zu halten, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und so verschwanden KARNE schon kurze Zeit nach “FAITH IN FLESH“ klanglos in der Versenkung. Nun, drei Jahre nach dem ersten Versuch, legen die französischen Herrschaften mit einem neuen Label im Rücken sowie einigen Wechseln im Line-Up in Form von “SYMPOSIUM OF TORMENTS“ ihre nächste Platte vor.

Zu den markantesten Veränderungen auf dem aktuellen Langspieler gehört in erster Linie der neue Gesang, der nach dem Ausstieg von “Eingeweide“ ab sofort von “Apathy“ beigesteuert wird, nachdem dieser nach einer fünfjährigen Abstinenz letztes Jahr zur Band zurückgekehrt ist, wenngleich er damals einen Sechssaiter bediente. Statt einer weiblichen, ertönt auf “SYMPOSIUM OF TORMENTS“ folglich eine männliche Stimme, die ein klein wenig kraftvoller und klarer ausfällt, allerdings nicht minder giftig klingt. Es hat es sich jedoch auch im Songwriting des Quintetts einiges getan, wenngleich die Fortschritte in diesem Bereich eher unterschwellig sind. Schließlich wird nach wie vor klassischer Black Metal mit kalten Riffs und einer ungeschliffenen Produktion dargeboten, der auf unnötigen Zierrat komplett verzichtet und nicht selten an die früheren Werke der weiter oben genannten Kollegen aus dem hohen Norden erinnert.

Dabei gehören die stumpfen Strukturen von “FAITH IN FLESH“ mit dem groben Knüppel im Fokus zumindest größtenteils der Vergangenheit an, erweisen sich die zehn Tracks des frischen Rundlings als deutlich abwechslungsreicher arrangiert. Dies bedeutet, dass KARNE nicht mehr minutenlang bei ewig gleicher Geschwindigkeit voran preschen, sondern vermehrt Wert auf dynamische Tempovariationen legen, die mit Hilfe von Breaks in gedrosseltere Passagen verwirklicht werden. Zudem sticht der melodische Charakter des Materials deutlicher hervor, sind es nicht mehr einzig nur hektische Tremolos, die sich durch die aggressiven Kompositionen ziehen, sondern ebenfalls durchdachte Leads am rechten Platz. Auf den Pfaden von DISSECTION wandeln KARNE deswegen zwar noch lange nicht, wie dies bereits im Zuge der Veröffentlichung des ersten Albums angepriesen wurde, doch sind die Franzosen immerhin auf dem richtigen Weg, ihr Schaffen zu optimieren.

Zweifelsohne sind KARNE noch ein gutes Stück davon entfernt, mit ihren Songs aus der breiten Masse herauszustechen und dennoch wird mit “SYMPOSIUM OF TORMENTS“ ein großer Schritt nach vorne gemacht, wurden der Platte deutlich mehr gelungene Facetten verliehen. Liebhaber von skandinavisch orientierten Schwarzstahl mit melodischer Schlagseite sollten ein Ohr riskieren.

Homepage