Deathstorm – Storming The Gallows

Erschien der erste Langspieler von DEATHSTORM vor mittlerweile vier Jahren noch über I Hate Records, unterzeichneten die Österreicher im vergangenen Frühjahr für den Nachfolger namens “BLOOD BENEATH THE CRYPTS“ einen neuen Vertrag bei High Roller Records, die zugegebenermaßen derzeit nahezu die gesamte Speerspitze im Sektor des Speed/Thrash Metal um sich versammelt haben. Völlig sang- und klanglos lässt das schwedische Label die Truppe allerdings nicht ziehen, gibt es zum Abschied mit “STORMING THE GALLOWS“ noch ein kleines Schmankerl für alle Sammler.

Zwar handelt es sich bei den acht Tracks des Rundlings nicht um neues Material, doch als Compilation mit den beiden EPs “STORMING WITH MENACE“ sowie “THE GALLOWS“ sollten die Veröffentlichung definitiv reichlich Interessenten finden, dürften die zwei ursprünglich lediglich in limitierter Auflage auf Vinyl erhältlichen Platten sicher noch im ein oder anderen Regal fehlen. Für die Neuauflage auf einer Lichtscheibe wurden nicht nur die Titel, sondern ebenfalls die Artworks der EPs absolut stimmig miteinander verschmolzen, sodass “STORMING THE GALLOWS“ optisch wesentlich mehr hermacht, als das letzte Album der vier Recken.

In chronologisch korrekter Reihenfolge schallen zunächst die vier Songs von “STORMING WITH MENACE“ aus den Boxen und liefern ein gnadenloses Inferno knarzigen Thrash Metals, der ebenso ungezügelt und ruppig daherkommt, wie das Schaffen von KREATOR oder SODOM in ihren Anfangstagen. In rabiaten Tracks wie “Tales Of The Undead“ und “Prepare For The Slaughter“ feuern DEATHSTORM eine Riffsalve nach der anderen ab, während sich die Stimme von Marco Stebich fast überschlägt, so schnell werden die Lyrics keifend ins Mikro gebrüllt. Trotz des hohen Aggressionspotentials gehen die Jungs recht abwechslunsgreich ans Werk und drosseln die Hochgeschwindigkeitspassen beispielsweise in “Selfworth Extinction“ für ein grooviges Midtempo mit flirrenden Leads, deren Umsetzung nicht immer ganz sauber ist, was aber nicht übermäßig negativ auffällt, macht doch gerade diese dreckige Räudigkeit den Charme der hektischen Kompositionen aus.

Nahezu nahtlos gehen die beiden EPs letztendlich ineinander über, wobei der Übergang von einer Platte zu nächsten fast verpasst wird, ist die Produktion der vier Jahre jüngeren Stücke von “THE GALLOWS“ doch mindestens ebenso roh und ungestüm. Stilistisch halten DEATHSTORM natürlich weiterhin an ihrem markigen Thrash Metal fest, wobei sich doch einige kleinere Veränderungen ausmachen lassen, erweisen sich “Burial Ritual“ oder “Consummate Horror“ besonders hinsichtlich ihres Tempos als vielschichtiger strukturiert. Zudem dürfen die ertönenden Gitarrensoli als sauber gespielt bezeichnet werden, was zeigt, dass die Kapelle mit den Jahren gelernt hat, ihre Instrumente sicherer zu bedienen.

In erster Linie ist “STORMING THE GALLOWS“ für Anhänger von DEATHSTORM gedacht, die es damals nicht geschafft haben, sich Exemplare der beiden EPs zu ergattern oder schlicht keinen Plattenspieler zur Verfügung haben. Dabei eignet sich die Compilation jedoch ebenso als Einstieg für alle, die bislang noch nicht mit der Band in Berührung gekommen sind, aber eine Schwäche für rotzigen Thrash Metal der alten Schule haben.

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