Kommand – Death Age
Dass weniger manchmal mehr ist, beweisen KOMMAND aus Los Angeles mit ihrem zweiten Album, welches in diesem Frühjahr von 20 Bucks Spins auf den Markt gebracht wurde und nicht einmal eine halbe Stunde neues Material beinhaltet. Dennoch darf „DEATH AGE“ als ziemlich gelungene Platte bezeichnet werden, konzentrieren sich die sechs Tracks auf die absolute Quintessenz des Genres und verzichten weitestgehend auf ausschmückende Details, sodass vor allem Puristen hocherfreut sein dürften.
Die eingeschlagene Marschrichtung von „DEATH AGE“ verläuft auf den breit ausgewalzten Spuren von Kapellen wie BOLT THROWER, AUTOPSY oder auch ASPHYX, die ihren Death Metal gerne etwas zäher und schwerfälliger gestalten, wobei KOMMAND sogar noch ein weniger finsterer zu Werke gehen. Auf lockere Rhythmen inmitten des massiven Riffings wird nämlich vergebens gewartet. Stattdessen verbreiten roh gehaltenen Songs wie „Final Virus“ oder „Polar Holdout“ eine fies gruftige Atmosphäre mit gurgelnden Growls aus pechschwarzen Untiefen, die hin und wieder jäh von gequält aufheulenden Leads zerrissen werden. Wenngleich beispielsweise das Eröffnungsriff von „Chimera Soldiers“ auch von „MERCENARY“ stammen könnte, klangen die britischen Kollegen doch nie so derart bösartig, sondern immer etwas brachialer und offensiver, während KOMMAND sich nicht auf das offene Schlachtfeld begeben, sondern den Feind vielmehr nachts durch dichten Nebel schleichend einkesseln. Zwar kann „DEATH AGE“ keine wirklich mächtigen Momente aufweisen, die sich im Gedächtnis festsetzen können, doch amtlich kommen die sägenden Leads in „Global Death“ trotzdem daher. Leider fehlen diese sowohl in „Fleeing Western Territories“ als auch „Collapse Metropolis“ vollständig, wird in beiden Songs eher auf rohes Geschepper gesetzt, sodass die Platte nach einem starkem Einstand zum Ende hin etwas abbaut.
Genrefreunde sollten trotzdem voll auf ihre Kosten kommen, verstehen KOMMAND ihr tödliches Handwerk durchaus und liefern kernige Songs, die sicherlich noch ein paar Alleinstellungsmerkmale vermissen lassen, aber dennoch die nötige Durchschlagskraft mitbringen, um aufzufallen und ohne Umschweife auf den Punkt kommen. Wer jedoch viel Wert auf ein ausgefeiltes Songwriting sowie ein hohes Maß an Variation legt, sollte lieber weitergehen und „DEATH AGE“ links liegen lassen.