Kommandant – Titan Hammer

Als sie vor rund einer Dekade mit „THE DRACONIAN ARCHETYPE“ ihren zweiten Langspieler auf den Markt brachten, lösten die stets nur mit Gasmasken vermummt auftretenden US–Amerikaner von KOMMANDANT fast schon einen kleinen Hype aus, der allerdings bereits kurz nach der Veröffentlichung des drei Jahre später folgenden „THE ARCHITECTS OF EXTERMINATION“ langsam abebbte, sodass die seitdem erschienenen Werke, bei denen es sich vornehmlich um Splits handelt, etwas unter dem Radar flogen. Doch auch intern schien bei der Truppe nicht alles rund zu laufen, musste James Bresnahan in den vergangenen vier Jahren eine komplett neue Besetzung zusammenstellen, da alle seine Mitstreiter nacheinander ihren Dienst quittierten. In völlig neuer Aufstellung wird nun mit „TITAN HAMMER“ also das fünfte Album vorgestellt, das wie nahezu alle vorherigen auch bei Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum erscheint.

Es wird innerhalb nur weniger Sekunden klar gemacht, dass in all der vergangenen Zeit nur sehr wenig am grundlegenden Konzept von KOMMANDANT geändert wurde, offenbaren die acht frischen Kompositionen noch immer absolut archaischen Black Metal mit einem primitiven Riffing, welches von rasanten Blastsalven vorangetrieben wird. Dominiert wird „TITAN HAMMER“ von purer Aggression, die nur selten ein wenig Raum für auflockernde Elemente frei gibt, sodass ein paar schmissige Leads in „Sublimation Of Resistance“ oder dem pausenlos wütenden Titeltrack schon als Variation ausreichen müssen. Denn selbst im zunächst stampfenden „Atlantean Deathmarch“ können sich KOMMANDANT nicht davor zurückhalten, wieder in die immer gleiche Raserei zu verfallen und was genau mit „Spannungsfelder“ bewirkt werden sollte, lässt sich nicht erraten, wirkt das völlig monotone Instrumentalstück absolut Fehl am Platz. Doch woran liegt es, dass „TITAN HAMMER“ qualitativ hinter den eingangs genannten Werken abfällt? Es ist sicherlich zum Teil die sterile Produktion, die dafür sorgt, dass das Material weitestgehend emotionslos am Hörer vorbeirauscht, doch auch die Riffs an sich wirken weitestgehend blass. Wo damals „Victory Through Intolerance“ oder „Hate Is Strength“ mit ihrer unterschwelligen Epik noch eine erhabene Atmosphäre erzeugen konnten, die hasserfüllte Dominanz ausstrahlte, wirkt „TITAN HAMMER“ stellenweise eher uninspiriert. Zwar ist es keinesfalls so, dass die martialischen Tracks durchweg enttäuschen, doch fehlt es auf Dauer schlichtweg am nötigen Biss.

Auf diese Weise dürften KOMMANDANT wohl nur schwerlich der Versenkung entkommen, in der sie seit geraumer Zeit festsitzen, reichen die wenigen stimmungsvollen Ansätze in „Sublimation Of Resistance“ oder „The Sentinel“ letztendlich nicht aus, um zu überzeugen, wenngleich aus diesen wesentlich mehr hätte entstehen können, hätten sie nicht der blinden Raserei weichen müssen. Womöglich spricht „TITAN HAMMER“ allerdings aber auch einfach ein anderes Publikum an, schielen die Herren aus Illinois schon fast mehr in Richtung des War Metals, als dass hier klassischer Black Metal bedient wird.

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