Bastard Grave – Vortex Of Disgust

23. Januar 2023
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Nachdem sie schon auf „DIORAMA OF HUMAN SUFFERING“ eine bizarre Orgie der geschmacklosen Abscheulichkeiten feierten, gehen BASTARD GRAVE auf ihrem neusten Album nicht weniger zimperlich ans Werk und zeigen schon mit dem aussagekräftigen Titel auf, was von den acht frischen Tracks zu erwarten ist, erzählen diese abermals recht explizit von strömendem Blut, stinkender Verwesung und kannibalistischen Phantasien. Visuell wurde die Botschaft von „VORTEX OF DISGUST“ sehr hübsch von Thomas Westphal umgesetzt, der schon Artworks für DESERTED FEAR oder SLAUGHTERDAY zeichnete.

Zwar haben sich BASTARD GRAVE für die Fertigstellung des ihres dritten Langspielers abermals recht viel Zeit gelassen, doch zumindest für eine musikalischen Weiterentwicklung wurden die vergangenen dreieinhalb Jahren definitiv nicht genutzt, schallt „VORTEX OF DISGUST“ mit seinen acht Tracks ebenso ranzig und ungeschliffen aus den Boxen, wie das vorherige Material. In der Schnittmenge von AUTOPSY und mehr oder weniger traditionellem Elchtod unterwegs, setzen die fünf Nordmänner auf simple Songstrukturen mit eingängigen Riffs, wenngleich der lässige Groove, den die meisten ihrer Landsmänner mitbringen, weitestgehend fehlt. Es ist vornehmlich die reichlich kantige Produktion mit ihren sich langsam und tief ins Fleisch sägenden Gitarrenriffs, die von der schwedischen Schule übernommen wurde. Während in „Sunder The Earth“ noch am ehesten der Stil aus Stockholm durchblitzt, führen „Necrotic Ecstasy“ oder „Hunger To Devour“ mit ihrem finsteren Sound hinab in die modrigsten und stinkenden Abgründe, wobei besonders „Consumed And Forgotten“ vor absoluter Boshaftigkeit nur so trieft, sind BASTARD GRAVE fast ausschließlich in einem sich schwerfällig dahin schleppenden Midtempo unterwegs, in dem die hallenden Growls von einem giftigen Fauchen ergänzt werden. Überhaupt entfaltet „VORTEX OF DISGUST“ seine morbide Stimmung in den getragenen Passagen am wirkungsvollsten, in denen mit kurzen Samples oder auch mal einer Einleitung auf dem Piano kleine Details beigesteuert werden.

Dass das alles so oder ähnlich durchaus schon an anderer Stelle zu hören war, ist angesichts der gehobenen Qualität in der „VORTEX OF DISGUST“ vorgetragen wird, durchaus zu verschmerzen, lässt die Platte stellenweise doch wirklich in schier bodenlose Untiefen blicken. Einen wahren Glücksgriff haben BASTARD GRAVE übrigens bei der Wahl von Tiago Dias als neuem Sänger getan, passt dessen röchelndes Organ nochmal ein ganzes Stück besser zu den derben Songs, als jenes von Rickard Persson.

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