Lamp Of Murmuur – Saturnian Bloodstorm

5. März 2023
By

Erstmals vor ziemlich genau vier Jahren mit ihrer ersten Demoveröffentlichung namens „THUNDER AND VIGIL“ in Erscheinung getreten, haben LAMP OF MURMUUR seitdem eine ganze Reihe weiterer Outputs veröffentlicht, zu denen neben noch mehr Demos ebenfalls drei Splits und zwei vollwertige Alben gehören, wobei mit „SATURNIAN BLOODSTORM“ demnächst schon der dritte Langspieler über Argento Records seinen Weg auf den schwarzmetallischen Markt findet. Zwar mögen all diese Werke innerhalb nur sehr kurzer Zeit entstanden sein, musikalisch weiter entwickeln konnte sich M. als alleiniger Kopf hinter dem Projekt trotzdem auf sehr eindrucksvolle Weise.

Wer sich schon immer gefragt hat, wie wohl der direkte Nachfolger zu „SONS OF NORTHERN DARKNESS“ geklungen haben könnte, wenn sich IMMORTAL vor mittlerweile schon zwei Jahrzehnten nicht aufgelöst hätten, nur um einige Zeit später mit „ALL SHALL FALL“ ein eher halbgares Comebackalbum aufzutischen, dem sei dringend angeraten sich „SATURNIAN BLOODSTORM“ in Ruhe zu Gemüte zu führen, halten schon die ersten paar Sekunde von „Conqueror Beyond The Frenzied Fog“ eisig klirrende Riffs bereit, die exakt so auch von „Abbath“ höchstpersönlich stammen könnten, inklusive des mächtig sägenden Sounds. Selbst die leicht effektunterlegten Cleangitarren, die seit jeher zum unverkennbaren Trademark der norwegischen Truppe gehören, sind vertreten und verbreiten sofort eine wohlig epische Atmosphäre. In den nachfolgenden Tracks namens „Hymns Of Death, Rays Of Might“ und „Seal Of The Dominator“ sind diese Elemente unterschiedlich dominant vertreten und lassen kraftvolle Songs entstehen, die nicht zuletzt durch die erstklassige Schlagzeugarbeit wunderbar abgerundet werden.

Doch ist LAMP OF MURMUUR nun also zu einer besseren Kopie von IMMORTAL ohne eigenständige Note verkommen? Eine berechtigte Frage, die allerdings durchaus verneint werden kann, denn obwohl die beschriebenen Stilmittel teils sehr stark verwendet werden, bietet „SATURNIAN BLOODSTORM“ letztendlich doch glücklicherweise ein vielschichtigeres Songwriting, in dem etwa bombastische Keyboardpassagen immer wieder ihren Platz finden, die im vor theatralischer Epik strotzenden „In Communion With The Wintermoon“ ihren Klimax finden. Puristen mögen nun empört aufschreien, dem Gesamteindruck der Platte schadet dies jedoch keineswegs, verlieren die sechs Nummern hierdurch nichts von ihrer finsteren Bissigkeit, entfalten dafür aber eine tolle mystische Aura. Zumindest passagenweise entschlackt sich der Sound aber auch etwas und ein rohes Tremolopicking löst die bis dahin herrschende brachiale Urgewalt ab. Nicht immer muss es rasende Aggression sein, die sich auf „SATURNIAN BLOODSTORM“ unbarmherzig ihren Weg bahnt, wird die Geschwindigkeit in „Seal Of The Dominator“ massiv gedrosselt, sodass sich die Nummer zu einer mächtigen Walze mit nicht weniger knackigen Riffs entwickelt, in der M. bösartig vor sich hin knurrt und faucht.

Es lässt sich trotz der sehr abwechslungsreichen Strukturen schnell Zugang zu „SATURNIAN BLOODSTORM“ finden, da die Platte einen tollen Fluss mit stringentem Songwriting vorweisen kann. Alles scheint aufeinander aufzubauen und sich perfekt zu ergänzen. Besonders hervorgehoben werden muss an dieser Stelle noch die kraftvolle Produktion, die der starken Instrumentalarbeit absolut gerecht wird. Wer die bisherigen Werke von LAMP OF MURMUUR als eher belanglos oder austauschbar befunden hat und sich über die lobenden Worte wundert, dem sei angeraten, unbedingt nochmal ein Ohr zu riskieren, ist der qualitative Sprung zum hier besprochenen dritten Album wahrlich enorm und nicht mit dem bisherigen Schaffen zu vergleichen.

Homepage

Tags: , , ,

Comments are closed.