Lord Vicar / Funeral Circle – Split

Die Auflösung der finnischen Gruppierung REVEREND BIZARRE in 2007 hinterließ, neben einem umfangreichen musikalischen Erbe aus 12 Jahren Bandgeschichte in Form von 3 Studioalben, unzähligen Splitveröffentlichungen und EPs zudem ein großes Loch in der Doom Metal Szene. Doch der ehemalige Bandkopf „Peter Vicar“ blieb nicht tatenlos und noch im selben Jahr entstiegen LORD VICAR dem Erdboden, um den nun leeren Platz der verschiedenen Legende einzunehmen.

Nachdem der Vierer sich bereits Anfang des Jahres die Seiten einer 7“ Vinylsingel mit den Schweden GRIFTEGÅRD teilte, liegt nun erneut eine Split-LP von LORD VICAR vor. Koalitionspartner des 3 Stücke umfassenden Werkes ist dieses Mal die in Kanada beheimatete Truppe FUNERAL CIRCLE.

Mit ihrem knapp 14-minütigen Beitrag „The Fear Of Being Crushed“ eröffnen die Finnen die Platte. Verspielte Gitarrenmelodien verschmelzen mit einer leichten Steigerung der Intensität zu einem sanften Klanggewand. Wummernde Bassläufe sorgen jedoch bereits nach wenigen Momente für eine jähe Unterbrechung dieser Ruhe und legen die Basis für die nun folgenden tonnenschweren Riffwalzen. Beschwörend und mit fast schon hypnotisierender Wirkung werden die Textzeilen von Sänger „Chritus“ über dem düsteren Instrumentalwirken vorgetragen. Mit minimalen Stilmitteln gelingt es LORD VICAR eine fesselnde Stimmung zu erzeugen, die den Hörer komplett in seinen Bann zu ziehen vermag. Bereits die abwechslungsreiche Gesangsarbeit und die andächtigen Akustikpassagen sind ausreichend, um „The Fear Of Being Crushed“ zu einem herausragenden Stück Musik zu machen.

Nach der erstklassigen Vorarbeit ihrer finnischen Kollegen steht nun mit „The Hexenhammer“ der nächste und somit erste Titel von FUNERAL CIRCLE an. Stilistisch schlagen die Kanadier in eine ähnliche Kerbe wie LORD VICAR und präsentieren traditionellen Doom Metal ohne unnötige Spielereien. Ein wuchtiges Schlagwerk und mächtige Gitarrenriffs bilden das Grundgerüst des Stückes über welches sich die sehr variablen und markanten Vocals legen. Mit zum Teil mehrstimmigen Gesangslinien und eingestreuten Leadgitarren weiß „The Hexenhammer“ durchaus zu überzeugen. Zum Abschluss des Werkes haben sich FUNERAL CIRCLE einem gewagten Experiment unterzogen und präsentieren eine Coverversion des WITCHFINDER GENERAL Klassikers „Burning A Sinner“. Nicht wenige Bands sind bisher am Versuch, einen derart kultbehafteten Song neu zu interperetieren, kläglich gescheitert. Glücklicherweise erweisen sich FUNERAL CIRCLE als ausgereifte Musiker und spielen nicht nur stumpf nach der Vorgabe aus dem Jahr 1981, sondern hauchen der Komposition einen guten Anteil Eigenständigkeit ein und wirken somit vollkommen authentisch.

Die vorliegende Splitveröffentlichung gehört für jeden Liebhaber traditionellen Doom Metals zum absoluten Pflichtprogramm. Das Material wird sowohl auf Vinyl als auch auf CD erhältlich sein, wobei beide Ausführungen streng limitiert erscheinen werden.

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