Der Name ist es, der den ersten Eindruck über eine Band im Kopf hinterlässt und somit in vielen Fällen wohl auch darüber entscheidet, ob eine Platte angetestet wird oder doch wieder zurück ins Regal wandert. Bei der heutigen Vielzahl von Musikgruppierungen ist es nur allzu verständlich, dass der Pool an kreativen Ideen irgendwann erschöpft ist. Der wenig innovative Name LOST SOUL sollte jedoch keine Abschreckung darstellen, die neue Platte der polnischen Death Metal Formation einer etwas genaueren Betrachtung zu unterziehen.
Das mittlerweile vierte Full-Lenght Album „IMMERSE IN INFINITY“ bietet sehr facettenreichen Death Metal der sowohl alte Schule als auch neue Elemente vereint. Abwechslungsreich werden Knüppelorgien technisch dominierender Gitarren mit ruhigen von melodiösen Soli unterlegten Parts gewechselt. Obwohl das Quartett sich durchaus intelligent auf die aggressiven Blasts versteht, sind es doch die eingestreuten gediegeneren Momente die „IMMERSE IN INFINTY“ zu einem etwas anderen Album machen. Man umgeht den Fehler vieler Kollegen einen von Anfang bis Ende anhaltenden Sturm auf den Hörer los zulassen, ohne die geringste Verschnaufpause zu bedenken. Die Scheiben klingt satt und bietet klangtechnisch keine Mängel. Die häufig sehr schnellen Gitarrenläufe sind klar und differenziert herauszuhören und werden druckvoll von Bass und Schlagwerk unterlegt. Die Vocals von Fronter Jacek klingen einem Landsmann namens Peter zum verwechseln ähnlich ohne der Eigenständigkeit der Band damit zu schaden.
LOST SOUL sind eine Band für Hörer die eine gesunde Mischung aus Aggression und Melodie nicht als „zu soft,“ sondern eher als durchdacht ansehen. Auf „IMMERSE IN INFINTY“ wird eine knappe Stunde Musik auf gehobenem Niveau präsentiert für die man beim Probehören die ein oder andere Minute mehr investieren sollte.