Master – The Witchhunt
Pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum beehrt Death Metal Urgestein Paul Speckmann seine Fans mit einer neuen Full-Length Platte seines Prügelkommandos MASTER. Das nunmehr zwölfte Full-Length Album des mittlerweile in der tschechischen Republik beheimateten US-Amerikaners erscheint über das deutsche Undergroundlabel F.D.A. Rekotz und hört auf den klangvollen Namen “THE WITCHHUNT“. Auch nach drei Dekaden geht das kultige Trio kompromißlos wie eh und je an‘s Werk und pfeift auf jegliche Form der Weiterentwicklung oder Innovation.
Wie gewohnt zelebrieren MASTER so ihren etwas altbackenen und recht kauzigen Death Metal, der mit einer ordentlichen Prise räudigem Thrash Metal gewürzt wurde und reichlich roh und ungeschliffen aus den Boxen donnert. Dominiert von derben und griffigen Riffkonstrukten ackert sich das Trio mit ordentlich Dampf durch die elf Tracks von “THE WITCHHUNT“, die angetrieben von einem zügig polterndem Schlagzeug kaum Zeit zum Verschnaufen lassen. Das äußert flotte Tempo der Platte wird dabei nur selten ein wenig gedrosselt, wie etwa in dem wuchtigen Mid-Tempostampfer “Waiting To Die“ und zumindest passagenweise auch in “Remove The Clowns“, bei dem es ansonsten ebenfalls eher rasant zugeht. In bester ASPHYX und AUTOPSY Manier röchelt sich Fronter Paul Speckmann dabei durch die gesellschaftskritische Lyrik, in deren Fokus hauptsächlich die US-Regierung samt ihren Machenschaften steht.
Auf diese Weise spielen sich MASTER nach altbewährtem Schema auf einem relativ konstanten Niveau durch das knapp 52-minütige Werk, ohne dass sich dabei irgendwelche Ausfälle verzeichnen lassen. Leider gelingt es im Gegenzug jedoch auch keinem der Songs wirklich herauszustechen. Zu gleichförmig und auch eintönig sind diese komponiert, als dass sie sich dauerhaft im Gedächtnis festzusetzen vermögen. Lediglich vereinzelte Gitarrensoli wie in “Plans Of Hate“ oder “Raise Your Sword“ und ein etwas experimenteller Abstecher in Form des sehr gelungenen “Manipulated To Exterminate“ bieten leider zu wenig Variation, um dem Hörer “THE WITCHHUNT“ auf Dauer schmackhaft zu machen.
So will der Funke letztlich nicht überspringen und auch wenn “THE WITCHHUNT“ noch weit davon entfernt ist ein schlechtes Album zu sein, fehlt doch der gewisse Reiz, nach Verklingen des letzten Tones von “The American Dream“ abermals die Play-Taste zu drücken. Eingefleischte MASTER-Fans werden sicherlich dennoch auf ihre Kosten kommen und auch anno 2014 noch Gefallen an dem Schaffen der Truppe finden. Wer der dreiköpfigen Mannschaft bereits auf den vorherigen Alben eine zu starke Stagnation attestierte, sollte allerdings eher auf “THE WITCHHUNT“ verzichten.