Misconceived – Maze Trapped Lunacy

20. Juni 2014
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Misconceived_MazeTrappedLunacy_frontAngesichts der Tatsache, dass die aus Bremen stammenden Herren von MISCONCEIVED bereits seit mehr als zwei Dekaden aktiv sind, fällt die bisherige Diskographie der Hanseaten reichlich dürftig aus. Nachdem in den ersten Jahren nach der Gründung lediglich einige Demotapes aufgenommen wurden, sorgten schließlich ständige Besetzungswechsel dafür, dass der erste Langspieler der Truppe auf sich warten ließ und erst in 2010 von einem stabilen Line-Up mit dem Titel “RESURRECTION BEAST KILL“ fertiggestellt werden konnte. Auf Grund der positiven Kritiken für dieses Werk, entschied sich das Quintett dazu, sich relativ zeitig wieder ins Studio zu begeben und einen Nachfolger einzuspielen, der schließlich in diesem Frühjahr als “MAZE TRAPPED LUNACY“ erschien.

Wie die acht neuen Tracks aus der Feder von MISCONCEIVED zeigen, handelt es sich bei der Platte dennoch keinesfalls um einen voreiligen Schnellschuss. Stattdessen hält das rund 38-minütige Album eine ansprechende Ladung melodischen Death Metal mit kernigen Growls bereit, der zuweilen auch sehr technische Charakterzüge aufweisen kann. Grundsätzlich agiert die Formation aus dem hohen Norden durchweg sehr kraftvoll und dynamisch und holzt sich samt schwungvollen Blasts und deftigen Riffs durch solch wütenden Songs wie “Misery Stench“ und “Necromotion“, die nicht selten mit einer ordentlich thrashigen Prise gewürzt werden. Zwar sind die musikalischen Wurzeln der Bremer, wie etwa VADER oder auch frühe MORBID ANGEL, deutlich herauszuhören und dennoch kann “MAZE TRAPPED LUNACY“ einen recht eigenständigen Stil vorweisen. Verantwortlich hierfür sind die zahlreichen Details, wie etwa die sehr verspielten Leadgitarren in “Bringer Of Sorrow“ oder das kurze Akustikinterlude in “Welcome To My Hell“, die geschickt in die jeweiligen Songstukturen eingearbeiten wurden und den kompletten Langspieler entsprechend auflockern können. Angesichts dieser hochwertigen Instrumentalleistung lässt sich zudem guten Gewissens über die teilweise etwas stumpfen Lyrics, die von aufgeschlitzten Kehlen und zertrümmerten Schädeln zu berichten wissen, hinwegsehen.

Zwar erweisen sich die acht Tracks der Platte als durchaus abwechslungsreich gestaltet und doch wären zusätzliche Tempovariationen sicherlich von Vorteil gewesen, sind MISCONCEIVED doch fast für die gesamte Dauer von “MAZE TRAPPED LUNACY“ sehr flott unterwegs. Derart leicht doomig angehauchten Passagen, wie jene im abschließenden “Psychosurgery Of Perplexity“ hätten sich sicherlich auch in anderen Songs gut eingefügt.

Dennoch beweisen MISCONCEIVED, dass sie sich darauf verstehen, eingängige und knackige Songs zu komponieren und legen mit ihrem zweiten Full-Length Werk eine wirklich gelungenes Stück melodischen Death Metal mit deutlich eigener Note vor.

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