Grieving Age – Merely the Fleshless We And The Awed Obsequy

14. Juni 2014
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GrievingAge_MerelyTheFleshlessWeAndTheAwedObsequy_frontFür gewöhnlich sind völlig ausufernde Laufzeiten von Funeral Doom Metal Werke wahrlich keine Ausnahmen, sondern gehören vielmehr zum guten Ton des Genre. Nur selten jedoch gelingt es vereinzelten Gruppierungen mit ihren Kompositionen sogar ein Doppelalbum zu füllen. Die aus Saudi-Arabien stammenden Herren von GRIEVING AGE präsentieren dieser Tage mit ihrem monumentalen Epos namens “MERELY THE FLESHLESS WE AND THE AWED OBSEQUY“ ein Album, das hinsichtlich seiner enormen Länge seinesgleichen sucht und insgesamt eindreiviertel Stunden düsteren und schleppenden Doom/Death Metal bereithält.

Bevor sich der Käufer der Platte jedoch den fünf Tracks samt ihren stattlichen Spielzeiten widmen kann, sind es solch skurille Songtitel wie “At The Licentious Abortionist’s Abattoir, Thine Disinherited Gravid Worms Adjure Excruciatingly“ oder “Till The Forlorn Opprobrious Malady Thrives Amongst The Stridulous Indigents We!“ deren exakte Bedeutung zunächst entschlüsselt werden will, wozu ein englisches Wörterbuch zweifelsohne von Vorteil ist.

Ist dieses erste Hindernis schließlich überwunden, genügt ein sanfter Druck auf die “Play“-Taste der heimischen Stereoanlage, um in die dunklen Klangwelten von “MERELY THE FLESHLESS WE AND THE AWED OBSEQUY“ einzutauchen und kraftvolle Riffkonstruktionen zu entfesseln, die von einem mächtig grollenden Schlagzeug eskortiert werden und die anfängliche Skepsis innerhalb weniger Takte vergessen lassen. Allerdings offenbaren GRIEVING AGE ihre musikalischen Inspirationsquellen bereits im knapp 20-minütigen Opener “Merely the Ululating Scurrilous Warblers Shalt Interminably Bray!!“ nur allzu offensichtlich und verzichten auch im weiteren Verlauf des Albums darauf, sich allzuweit von diesen zu entfernen, sodass sich “MERELY THE FLESHLESS WE AND THE AWED OBSEQUY“ nach und nach immer deutlicher als wahrhafter CELTIC FROST / TRYPTIKON – Klon entpuppt. Vom sich leicht dissonant dahinschleppenden Riffing, in das sich zuweilen finstere Melodielinien einschleichen, bis hin zu den heiseren Growls von Fronter Ahmad erinnern die Tracks allzusehr an das Schaffen von Tom G. Warrior, ohne dabei einen wirklich eigenen Stil anzustreben. Zugegeben, trotz der Tatsache, dass sich GRIEVING AGE auf ihrem ersten Full-Length Werk eindeutig zu stark an ihren musikalischen Idolen orientieren, wissen die Songs doch zu gefallen und sind sowohl abwechslungsreich als auch intelligent komponiert und halten reichlich Spannungsbögen und Tempovariationen bereit. Der druckvolle und transparente Sound, für den sich interessanterweise ein gewisser “V. Santura“ verantwortlich zeichnet, setzt “MERELY THE FLESHLESS WE AND THE AWED OBSEQUY“ perfekt in Szene.

Zwar beweisen GRIEVING AGE auf der hier vorliegenden Platte, dass sie ihre Instrumente einwandfrei beherrschen und stimmige Songs kreieren können und doch fehlt es der Truppe insgesamt an einem wirklich eigenständigen Charakter. Für Fans von CELTIC FROST und TRIPTYKON dürfte “MERELY THE FLESHLESS WE AND THE AWED OBSEQUY“ zweifelsohne ansprechend sein und auch Liebhaber von traditionellem Doom/Death Metal sollten das Sextett antesten.

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