Mortuary Drape – Spriritual Independence

7. Januar 2015
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CDDG4T1-004.pdfAuch nach fast drei Dekaden im Geschäft sind MORTUARY DRAPE einfach nicht tot zu kriegen, trotzten die Satansjünger in der jüngeren Vergangenheit nicht nur den massiven Veränderungen des Line-Ups, sondern auch den negativen Kritiken zu ihrem letzten Langspieler. Nach einer 10-jährigen Abstinenz meldet sich die wohl dienstälteste italienische Black/Death Metal nun endlich mit einer neuen Platte namens “SPIRITUAL INDEPENDENCE“ zurück. Statt jedoch an den wenig geachteten Vorgänger “BURIED IN TIME“ anzuknüpfen, machen die Herren aus Alessandria einen großen Schritt zurück.

Auf dem Weg zu ihren Wurzeln lassen MORTUARY DRAPE den ein wenig klinisch anmutenden Sound ihres letzten Outputs hinter sich und kehren auf ihrem fünften Studioalbum zu der gruftigen Atmosphäre der Frühwerke zurück. Natürlich ist die Produktion der zehn neuen Tracks nicht mehr ganz so roh und kauzig wie einst auf “ALL THE WITCHES DANCE“ und dennoch bietet bereits der kurze Opener mit einer wimmernden Violine und theatralischem Frauengesang die perfekte Einleitung in die bizarre Stimmung des Langspielers, die in “Lithany“, “Mortal Remains (Your Bones)“ oder auch dem instrumentalen “Black Candle“ gut inszeniert wird. Vor allem die gelegentlich eingestreuten Synthesizer sowie die zahlreichen melodischen Leads tragen erheblich zum finsteren Charakter von “SPIRITUAL INDEPENDENCE“ bei. Zwar greifen MORTUARY DRAPE auf diese Weise in manchen Songs noch vereinzelt auf düstere Elemente aus dem Black Metal zurück, doch insgesamt sind die Tracks im wesentlichen eher von todesmetallischen Passagen im gediegenen Mid-Tempo geprägt. Was hier bedrohlich und finster klingen soll, kann allerdings nicht immer zünden. Zu brav und vorhersehbar wirkt die Instrumentalarbeit der Platte in weiten Teilen, als dass diese wirklich fesseln oder überraschen könnte, wie einst das Erstlingswerk. Immerhin gelingt es den infernalischen Soli und giftigen Vocals in einigen Songs stimmige Momente zu erzeugen und von der laschen Rhythmusfraktion, die stets im immer gleichen Tempo dahin plätschert, abzulenken.

Wie sich zeigt, haben MORTUARY DRAPE ihren Zenit mittlerweile wohl überschritten. Trotz der einiger zweifelsohne gelungenen Ideen auf “SPIRITUAL INDEPENDENCE“, die auch die Anhänger der ersten Stunden überzeugen dürften, ist das Material über weite Strecke ein wenig zu weich gespült und lässt markante Riffs vermissen.

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