Murder Intentions – Conception Of A Virulent Breed

7. Juni 2012
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Kurz und heftig ist die neuste Veröffentlichung der belgischen Prügelbarden MURDER INTENTIONS ausgefallen…nun…vor Allem kurz…sehr kurz…

Bereits vor rund drei Jahren kam der Truppe um die beiden Frontkeifer “Vandenhouweele“ und “Ranson“ die lustige Idee in den Sinn, ihre nur knapp 25-minütige Scheibe “A PRELUDE TO TOTAL DECAY“ als Full-Length Album auf den Markt zu bringen. Ob nun schlicht Dreistheit oder eine gehörige Portion Humor zu dieser Entscheidung führten, kann und soll an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Fakt ist jedoch, dass das Quintett immerhin anno 2012 den Anstand besitzt, dem aktuellen Output “CONCEPTION OF A VIRULENT BREED“ mit einer Spielzeit von exakt 22 Minuten und 17 Sekunden den ihm zustehenden Titel EP aufzustempeln. Leider wird beim ersten Hördurchgang schnell klar, dass diese Zeitangabe mit Vorsicht zu genießen ist.

Eröffnet wird die Platte direkt vom Titeltrack, der sich von einer surrenden Geräuschkulisse in einen instrumentalen Midtempostampfer wandelt und mit simplen Gitarren, ohne Spannungsbogen oder sonstigen musikalischen Reiz als durchaus verzichtbar bezeichnet werden muss. Nach einem fließenden Übergang in das Stück “Sluggish“ kommt mit derben Growls und drückenden Riffs nun etwas Dynamik ins Geschehen. Teils technisch verspielt, teils in dreckigem Groove gehalten, wird auf “CONCEPTION OF A VIRULENT BREED“ recht eingängiger Death Metal mit leichten Grindcoreeinflüssen zelebriert. Statt stur in gleichbleibender, halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Botanik zu knüppeln, setzen MURDER INTENTIONS gekonnt Akzente und bieten neben hektischen Passagen auch immer wieder Momente mit deutlich gedrosseltem Tempo. Insgesamt fahren die Belgier mit dieser Taktik auch ganz gut, würden sich die Songideen nicht spätestens nach dem dritten Stück sehr ähneln. Scheinbar haben die Herrschaften diese Umstand bereits im Vorfeld erahnen und somit den Titel “On the Sending Out of the Soul“ als vorbeugende Maßnahme in ihre EP einbauen können. Volle sechs Minuten darf sich der brave Käufer von “CONCEPTION OF A VIRULENT BREED“ nun zum Abschluss an einer Sampleeinspielung erfreuen, die ein kaum verständliches Gespräch zweier Männer enthält und – um das Hörvergnügen nochmals zu steigern – mit einem penetranten Rauschen und Pfeifen unterlegt wurde.

Was lässt sich nun nach Verklingen der letzten Töne über “CONCEPTION OF A VIRULENT BREED“ sagen? Einige sehr solider Ansätze, sowie eine gut umgesetzte Instrumentalarbeit können MURDER INTENTIONS keinesfalls abgesprochen werden. Dennoch hinterlässt die Scheibe insgesamt einen eher negativen Eindruck. Ausgehend von der oben genannten Gesamtlaufzeit der Platte können ein ereignisloses Intro und eine bizarre Hörspieleinlage abgezogen werden. Da es die Truppe weiterhin für unverzichtbar hält, die ersten Sekunden des Stückes “Failed Humanity“ für das charismatische Aufheulen einer Bohrmaschine zu opfern, verkürzt sich die effektive Spielzeit um eine weitere Minute. Im Endeffekt schafft es “CONCEPTION OF A VIRULENT BREED“ somit kaum auf 13 Minuten vernünftig dargebotenen Death Metal. Jeder darf nun für sich selbst entscheiden, ob er gewillt, ist sein Geld in eine Band wie MURDER INTENTIONS zu investieren…

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