My Indifference To Silence – Horizon Of My Heaven

MyIndifferenceToSilence_HorizonsOfMyHeaven_frontZahlreiche Gruppierungen wie ABSTRACT SPIRIT, WHO DIES IN SIBERIAN SLUSH oder MARE INFINITUM haben mit ihren Werken in den vergangen Jahren bewiesen, dass im frostigen Russland eine wohl florierende (Death/Funeral) Doom Metal Szene existiert, die zudem stetig wächst und durch mehr oder weniger erfolgreiche Kapellen erweitert wird. An interessierten Mitmusikern dürfte es dem aus Podolsk stammenden „Vladimir Andreev“ somit sicher nicht mangeln. Dennoch hat sich dieser dazu entschieden, sein neues Projekt MY INDIFFERENCE IN SILENCE völlig im Alleingang zu bestreiten, nachdem er sich bereits zuvor bei den mittlerweile aufgelösten THE EDGE OF THE NEVERREALM für die gesamte Instrumentierung verantwortlich zeigte.

Die erste Frucht dieses Schaffens stellt die Platte „HORIZON OF MY HEAVEN“ dar, die mit insgesamt neun Songs aufwartet, die eine knappe Stunde düsteren Death/Doom Metal bereithalten. Doch macht es der gute „Vladimir“ dem Hörer nicht gerade einfach, sich eine wirkliche Meinung über die schwermütigen Kompositionen zu bilden.

Zweifelsohne halten Stücke wie „Decline For Your Consciousness“ oder“ Around You“ viele gelungene Passagen bereit und vor allem die sehnsüchtigen Melodien offenbaren viel Herzblut des Songschreibers. Die verspielten Leads verschmelzen dabei des Öfteren mit den zarten Klängen von Akustikgitarren, die beispielsweise im abschließenden „We’re All On The Other Side“ für eine schöne Stimmung sorgen können, auch wenn nicht unbedingt jedes Riff zünden will. Häufige Tempowechsel sorgen zudem für die nötige Abwechslung und bringen neben den gewohnt zähen und schweren Momenten auch überraschende Blastattacken mit sich, in denen das Schlagwerk reichlich Schwung ins Geschehen bringt. Rein instrumental kann sich MY INDIFFERENCE IN SILENCE sich so von vielen Kollegen absetzen.

Leider gibt es jedoch auch den ein oder anderen Haken auf „HORIZON OF MY HEAVEN“, wie etwa den Sound der Platte. Zu steril und kalt ertönen die Tracks, um eine intensive Amtosphäre erschaffen zu können, sodass viele Ideen ihre volle Wirkung erst gar nicht entfalten können. Hinzu kommt der zuweilen sehr künstliche Klang der programmierten Drums, der speziell in den schnellen Parts negativ auffällt. Nicht zuletzt kann auch der Gesang von Meister „Andreev“ nicht immer überzeugen, zeigt dieser doch zu wenig Variation und präsentiert die Lyrik fast ausschließlich mit montonen Standardgrowls, ohne viel Emotion.

So muss als Fazit festgehalten werden, dass „HORIZON OF MY HEAVEN“ zwar in vielerlei Hinsicht ein recht ordentliches Debüt darstellt, aber ingesamt noch reichtlich Verbesserungsbedarf besteht. Sollte sich Vladimir doch dazu entschließen, MY INDIFFERENCE IN SILENCE durch einen Schlagzeuger und einen Sänger zu erweitern, könnte das nächste Album möglicherweise einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen.

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