Necrovation – Necrovation

Necrovation_Necrovation_frontDie schwedischen Death Metaller NECROVATION melden sich vier Jahre nach ihrem Debüt “BREED DEADNESS BLOOD“ mit einem neuen Langspieler auf der Bildfläche zurück. Nach der Trennung vom Plattenlabel Blood Harvest, dessen Eigentümer Rodrigo Alfaro ebenfalls als Livegitarrist bei der Truppe aus Kristianstad tätig ist, konnte für das selbstbetitelte Zweitwerk eine neue Heimat bei Agonia Records aus Polen gefunden werden. Dass der Labelwechsel jedoch nicht die einzige Neuerung im Hause NECROVATION darstellt, lassen die insgesamt neun neuen Songs des Albums erkennen.

Stand noch das Erstlingswerk ganz und gar im Zeichen rohen und düsteren Death Metals der alten Schule mit reichlich Parallelen zu Formationen wie REPUGNANT oder KAAMOS, zeigen sich NECROVATION auf ihrer neusten Veröffentlichung deutlich experimentierfreudiger und lockern ihre Songs mit Einflüssen aus Thrash oder sogar klassischen Metal auf. So schleichen sich in Tracks wie “Commander Of Remains“ oder “New Depths“ immer wieder Momente ein, die einen nicht geringen Anklang von Bay Area Thrash verbreiten, wie er auch von einigen einschlägigen Vertretern der 80er Jahre stammen könnte. Speziell die immer wieder auftauchenden Leadgitarren haben mit ihren flotten und melodisch verspielten Soli stellenweise reichlich wenig mit dem sonst recht kantigen Todesblei am Hut und offenbaren stattdessen völlig neue Facetten auf “NECROVATION“. Anhänger der Schweden müssen allerdings dennoch keine Bedenken haben, die Band habe einen kompletten Stilwechsel vollzogen. Natürlich gibt es noch immer reichlich räudiges Death Metal Riffing, mit zähen Downtempopassagen ganz im Stile früher MORBID ANGEL samt dunkler und morbider Atmosphäre, für die auch eine angemessene Produktion der Scheibe sorgt. Die neuen Aspekte wurden dabei aufwertend in die bereits bekannten Strukturen eingebaut und ergeben spätestens ab dem zweiten Hördurchlauf ein in sich stimmiges Gesamtgebilde mit deutlich hörbarer Steigerung zum Vorgänger.

Zwar gehören NECROVATION mit ihren bisherigen Veröffentlichungen nicht unbedingt zur Speerspitze des schwedischen Death Metals, liefern aber mit dem aktuellen Werk eine mehr als solide Leistung ab, die sich dank einer gelungenen Instrumentalarbeit und detailverliebten Kompositionen nicht vor den Genrekollegen verstecken muss.

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