Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass die niederländische Formation ORTEGA mit einem überraschend starken Debütalbum auf sich aufmerksam machen konnte. Das auf den Titel “1643“ getaufte Werk vereinte schleppendes Doom Metal Riffing und rohen Sludge in einem völlig eigenständigen Sound, samt reichlich frischen Ideen. Nach einigen Verzögerungen in den letzten Monaten kann das Quartett aus Groningen in diesem Herbst endlich neues Material in Form der drei Stücke umfassenden EP “A FLAME NEVER RISES ON ITS OWN“ präsentieren.
Auf dieser wird der auf “1643“ eingeschlagene Pfad konsequent weiterverfolgt, wobei die enthaltenen Stücke auch mit einigen neuen Elementen aufwarten, während andere wiederum scheinbar der Vergangenheit angehören. So wird dieser Tage auf die Streicher verzichtet, die auf dem Debüt zu herrlich melancholischen Momente beitragen konnten und der Platte eine sehr spezielle Note verliehen. Stattdessen experimentieren ORTEGA auf ihrem neuesten Output mit diversen Synthesizerklängen, die sich allerdings ebenso passend in die Songs eingliedern und für viele stimmige Passagen sorgen. Treu geblieben ist die Formation den tonnenschweren Gitarrenwänden, die ein enorm druckvolles Fundament für die facettenreichen Kompositionen legen.
Eröffnet wird “A FLAME NEVER RISES ON ITS OWN“ zunächst von dem groovenden und massivem Track “When Fire Meets Fire“, der vor allem von seiner mächtigen Saitenarbeit lebt. Simple aber wirkungsvoll eingesetzte Riffs und ein kraftvoll bedientes Schlagzeug bilden das walzende Fundament für die harschen Vocals, sowie die Leadgitarren, die sich ebenso schwer und zäh über die bestehende Instrumentierung legen. Mit Hilfe einiger Spannungsbögen und Breaks gelingt es ORTEGA den Song über seine gesamte Länge sehr dynamisch zu gestalten und dennoch eine geradlinige Struktur beizubehalten. Nach diesem energiegeladenen Auftakt schlägt der Song “The Entity“ zunächst sehr ruhige Töne an und entwickelt sich schließlich zu einem melodischen Instrumentalstück, das sich nach einigen stimmungsvollen Passagen mit verspielten Gitarren und dominanten sowie richtungsweisenden Bassläufen erneut zu einem stampfenden Bastard aus griffigem Doom und rauen Sludge steigert. Besonders in den ersten Takten wird eine gekonnte Verschmelzung von Synthesizern und Saiteninstrumenten zelebriert, die sehnsüchtige Melodien mit sich bringt. Der dritte und letzte Song, mit dem schlichten Titel “Ritual“ scheint schließlich die Quintessenzen beider vorangegangener Stücke in sich zu vereinen, sodass abermals eine wuchtige Rhythmusfraktion vorherrscht, die, aufgelockert von eingestreuten Leadgitarren, einen furiosen Höhepunkt anstrebt, nach welchem sie Stück für Stück verebbt.
Mühelos gelingt es ORTEGA sich nach ihrem beeindruckenden Erstlingswerk nochmals zu steigern. So besteht “A FLAME NEVER RISES ON ITS OWN“ aus drei Songs, die jeder für sich einen individuellen Charakter vorweisen können, zusammen allerdings zu einem einheitlichen Gesamtwerk verschmelzen. Wer Interesse an einem Exemplar der EP hat, sollte sich mit einer Bestellung jedoch nicht allzuviel Zeit lassen, da die auf 50 Platten limitierte Erstauflage auf klarem Vinyl mit alternativem Artwork noch vor Veröffentlichung bereits ausverkauft ist.