Nerlich – Eternity’s Gate
Es ist schon eine geraume Zeit her, dass NERLICH zuletzt frisches Material präsentieren konnten, lag die finnische Truppe nach der Veröffentlichung von “INNARDS“ immerhin volle fünf Jahre lang auf Eis. Wie es nun scheint, regt sich jedoch wieder Leben in den erschlafften Gliedern des Duos aus Helsinki, wurde diesen Sommer doch überraschend ein Vertrag mit F.D.A. Rekotz unterzeichnet, dem mit “ETERNITY’S GATE“ bereits im Oktober ein neuer Output folgen wird.
Zwar handelt es sich bei diesem lediglich um eine vier Tracks umfassende EP, die allerdings wohl keinen der frühen Anhänger enttäuschen dürfte. An der stilistischen Ausrichtung von NERLICH wurde schließlich kaum etwas geändert, sodass die Finnen nach wie vor technisch anspruchsvollen Death Metal zelebrieren, der sich von MORBID ANGEL, ATHEIST oder DEMILICH inspiriert zeigt. Es fällt dennoch auf, dass NERLICH ihre fünfjährige Pause genutzt haben, um an Details in ihrem Sound zu feilen, erweisen sich die Songs von “ETERNITY’S GATE“ trotz der gewohnt komplexen Arrangements als insgesamt strukturierter und eingängiger. Verantwortlich hierfür sind zahlreiche doomige Elemente, die inmitten des ansonster eher rasanten Riffings für kurze Momente der Ruhe sorgen und zudem Platz für melodische Leads bieten, die etwa in “Projections (From A Psychotic Mind)“ oder “Mercury And Acetates (Parts 1&2)“ eine ziemlich finstere Stimmung erzeugen. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass NERLICH weniger räudig als auf ihren bisherigen Werken klingen, ist doch schon der ranzige Gesang von Miikka Merikallio ein absoluter Garant für eine wunderbar morbide Atmosphäre. Nicht zuletzt erweist sich auch die Produktion von “ETERNITY’S GATE“ als wesentlich differenzierter und besser auf die verschachtelte Instrumentalarbeit abgestimmt. Als kleinen Bonus enthält die 20-minütige Platte mit “Carnival Of Souls – The Altar“ eine Coveversion eines Demosongs von CARTILAGE, die ihr Unwesen von 1991 bis 1992 in der finnischen Szene trieben und somit wohl nur eingefleischten Die Hard Fans ein Begriff sein werden.
Somit gelingt es NERLICH, sich mit einem durchaus starken Werk zurückmelden, auf dem sie zwar an ihr bisheriges Schaffen anknüpfen, aber zudem auch einige neue Ideen einfließen lassen. Besonders die düsteren Downtempopassagen können “ETERNITY’S GATE“ dabei eine eigene Note verleihen.