Obscure Infinity – Dawn Of Winter

8. Oktober 2011
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In einer Zeit, in der technisch versierter Death Metal immer mehr an Bedeutung in der Szene gewinnt, ist es beruhigend ein Album wie „DAWN OF WINTER“ in den Händen halten zu können. Statt verschachtelten Songstrukturen, Instrumentalarbeit in schwindelerregenden Geschwindigkeiten oder dem Versuch, möglichst viele Taktwechsel in einer Komposition unterzubringen, bietet das Debütwerk der deutschen Formation OBSCURE INFINTY Todesblei in seiner reinster Form – wie er einst von Gruppierungen wie GRAVE, UNLEASHED oder MORGOTH erdacht wurde.

Nach Gründung im Jahr 2007 und einer im darauf folgenden Jahr veröffentlichten, vier Stücke umfassenden Demo liegt nun das erste Vollwerk des Quintetts vor, das sich vollkommen dem Schaffen der Helden aus den frühen 90iger Jahren verschrieben hat, sich aber dennoch ein eigenen Charakter erhalten kann.

Das Material auf „DAWN OF WINTER“ beschreitet einen angenehmen Mittelweg zwischen ursprünglicher Räudigkeit auf der einen und zu jeder Zeit nachvollziehbaren und überschaubaren Arrangements auf der anderen Seite. Statt sich in wirren Songkonstrukten zu verlieren, glänzen die elf Stücke des Werkes durch intelligente Saitenarbeit, die neben dem essentiellen derben Death Metal Riffing noch ausreichend Spielraum für großzügige Tempovariationen und diverse auflockernde Facetten bietet. So scheuen sich OBSCURE INFINITY nicht hin und wieder melodische Momente in die Songs einfließen zu lassen und auf diese Weise für eine erfrischende Abwechslung zu sorgen. Speziell die Einarbeitung der kurzen Akustikintermezzi steht „DAWN OF WINTER“ ausgesprochen gut zu Gesicht.

Statt sich am aktuellen Wettbewerbswahn um die schnellste, härteste oder technisch anspruchsvollste Band im Genre zu beteiligen, berufen sich OBSCURE INFINITY auf die ursprünglichen Ideale des Death Metal. Die gesunde Mischung aus Aggressivität, dem nötigen Groove und einem atmosphärischen Anstrick lässt „DAWN OF WINTER“ zu einem mehr als gelungenem Erstlingswerk werden, welches Lust auf mehr macht.

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