Obscure Infinity – Into The Vortex Of Obscurity

28. April 2019
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OBSCURE INFINITY melden sich vier lange Jahre nach ihrem letzten Album in diesem Frühjahr endlich wieder mit frischem Material zurück und bringen dabei gleich zwei neue Veröffentlichungen auf den Markt. Während es sich bei “EVOCATION OF CHAOS“ um eine enorm umfangreiche Compilation mit sämtlichen Tracks aller bisher erschienenen Splits, dem ersten Demo sowie bislang unveröffentlichten Songs und zwei Livemitschnitten handelt, stellt “INTO THE VORTEX OF OBSCURITY“ den von vielen sehnsüchtig herbeigesehnten vierten Langspieler der fünf Recken aus dem Westerwald dar.

Es dürfte wenig überraschend sein, dass die vor zwölf Jahren gegründete Truppe mit ihrem aktuellen Album ein weiteres Mal erst-klassigen Old School Death Metal abliefert, der vom atmosphärischen Artwork, über den kryptischen Titel, bis hin zu den urigen Lyrics von Songs wie “Void Of The Soul“ oder “Swallowed By Time And Darkness“ mit jedem Detail den Geist der frühen Tage lebt. Dabei wurde an dem bisherigen Konzept nicht wirklich viel verändert, sind sich OBSCURE INFINITY beim Komponieren der acht Stücke weitestgehend treu geblieben. Folglich gibt es auf “INTO THE VORTEX OF OBSCURITY“ recht eingängige Songs zu hören, die nicht nur vor durchschlagender Brachialität strotzen, sondern ebenfalls zahlreiche tolle Melodien mit sich bringen, sodass sich immer wieder sehr gelungene Kontraste ergeben.

Nachdem im eröffnenden “Embrace Obscurity“ zunächst der grobe Knüppel geschwungen wird, lockern OBSCURE INFINITY die harschen Riffs schon im nachfolgenden “Cosmic Disgrace“ mit einer herrlich virtuosen Gitarrenakrobatik auf, die in der zweiten Hälfte des Songs fast vollständig das Szepter übernimmt und frische Impulse setzt. Insgesamt wird der verspielten Instrumentalarbeit auf  “INTO THE VORTEX OF OBSCURITY“ sehr viel Platz gelassen, sodass diese die Möglichkeit hat, sich in den verschiedensten Facetten zu offenbaren. Ergehen sich die Sechssaiter in “Invoke Deliverance“ in lässigen Melodien mit skandinavischer Note, lassen OBSCURE INFINITY in “Grotesque Face“ ihrer Liebe für klassischen Heavy Metal freien Lauf, enthält das Stück mit harmonischen Twinleads und kernigem Riffing einige Referenzen an den traditionellen Sound der 80er Jahre. Wesentlich düsterer wird es in “Lightning Spear (A Forlorn Wanderer, Pt. 2)“ mit seinen angeschwärzten Tremoloriffs und dem stimmungsvollen Mittelpart samt beschwörendem Klargesang und leisen Akustikgitarren. Für einen kurzen Moment schrammen OBSCURE INFINITY mit der gesprochenen Passagen ganz kanpp am seichten Kitsch vorbei, bevor der Kurs wieder korrigiert werden kann und es mit viel Dynamik weiter voran geht. Auf ein kleines Instrumentalstück muss ebenfalls nicht verzichtet werden, nimmt “Withering Starseed Under The Cosmic Vault“ für eine gute Minute den Druck vom Kessel, bevor mit “Swallowed By Time And Darkness“ endlich das 9-minütige Finale anbricht.

Sonderlich viele Neuerungen gibt es auf “INTO THE VORTEX OF OBSCURITY“ folglich gar nicht zu bestaunen, wird doch ein weiteres Mal schlicht und ergreifend melodischer Death Metal auf ganz hohem Niveau geboten, der keine modernen oder experimentellen Elemente benötigt, um sich interessanter zu machen. Das handwerklich erhabene Songwriting mit vielen Blicken zurück in die Vergangenheit und die ausgewogene Produktion des Rundlings sprechen für sich und untermauern ein viertes Mal, dass OBSCURE INFINITY in der ersten Liga des deutschen Todesbleis spielen.

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