Pünktlich zu ihrem 20-jährigen Jubiläum legen ORIGIN aus Kansas mit “UNPARALELLED UNIVERSE“ ihren neuen und zugleich siebten Langspieler vor, wobei eigentlich nur Paul Ryan als letztes verbliebenes Gründungsmitglied einen wirklichen Grund zum Feiern hat. Trotz der öfter mal wechselnden Besetzung in all den Jahren, sind ORIGIN ihrem Stil stets treu geblieben und liefern nach wie vor brutalen Death Metal auf höchstem technischen Niveau, dessen ungezähmte Raserei nur wenige Formationen noch toppen können. Wenngleich die Truppe angibt, auf dem aktuellen Werk etwas weniger brachial drauf los zu holzen und stattdessen etwas mehr Tiefe und Dynamik in das Material einfließen zu lassen, fallen die zehn frischen Tracks doch erneut ziemlich heftig aus.
Gleich zu Beginn ergeht sich das US-amerikanische Quartett in den ersten paar Sekunden von “Infinitesimal To The Infinite“ in schwindeleregender Fingerakrobatik in den höchsten Bünden der Sechssaiter und kündigt an, was in der folgenden 40-minütigen Spielzeit von “UNPARALELLED UNIVERSE“ erwartet werden darf. Zwar peitschen dem Hörer im weiteren Verlauf des Songs erst einmal massive Riffkonstrukte und erbarmungslos knüppelnde Drums entgegen, die von einer ebenso wilden wie abwechslungsreichen Mischung aus kellertiefen Growls und bösartigem Gekreische begleitet werden, doch findet das pfeilschnelle Gefrickel von Paul Ryan seinen Weg schnell zurück ins derbe Getrümmer. Es soll sich in den übrigen Stücken nicht viel an diesem Konzept ändern, erweisen sich “Accident And Error“ und “Cascading Failures“ als nicht minder rasanter Technical Death Metal, der dieses Prädikat durch seine zahlreichen Sweepings und Tappings mehr als verdient. Von der angekündigten Tiefe und Dynamik ist zunächst allerdings nicht allzuviel zu bemerken. Klar, hier und da präsentieren ORIGIN mal ein hämmerndes Stakkato oder drosseln die Geschwindigkeit zu einem stampfende Midtempo mit herrlich walzendem Charakter und ein 9-minütiges Schlachtbrett wie “Unequivocal“ verlangt grundsätzlich ausreichend Tempovariationen, die zudem von einigen harmonischen Melodien begleitet werden. Dennoch haben die Aussagen der Truppe zu “UNPARALELLED UNIVERSE“ hier noch ein wenig mehr Überraschungen erwarten lassen. Dies ist aber letztendlich gar nicht schlimm, dürfte der siebte Langspieler von ORIGIN doch ganz im Sinne von Genreliebhabern sein, wenngleich die fricklige Instrumentalarbeit an mancher Stelle sicherlich deutlich zu sehr ausartet und in chaotische Hektik verfällt. Die abschließende Coverversion von “Revolucion“ von BRUJERIA zeigt da schon mehr als deutlich, dass ORIGIN auch ohne tonnenweise Leads brutal genug klingen.
Abgesehen vom sterilen Sound der Platte, dürfte es für langjährige Fans von ORIGIN nicht viel zu bemängeln geben, sodass diese wohl ihren Weg in zahlreiche heimische Regal finden wird. Wer jedoch bislang nicht mit dem konfusen Todesblei der Amis zurechtgekommen ist, sollte auch von “UNPARALELLED UNIVERSE“ besser die Finger lassen.