Pale King – Monolith Of The Malign

26. Oktober 2017
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Eine britisch-schwedische Allianz bestehend aus Mitgliedern von WOMBBATH und JUST BEFORE DAWN schickt sich dieser Tage an, die alten Werte des frühen skandinavischen Death Metals neu aufleben zu lassen. Benannt nach einem posthum veröffentlichten Roman von David Foster Wallace, legen PALE KING ein Jahr nach ihrer Gründung mit “MONOLITH OF THE MALIGN“ ihren ersten Langspieler über Soulseller Records vor, der ebenso abwechslungsreichen wie melodischen Todesblei in der Art bereithält, wie er heute leider nur noch eher selten zu hören ist.

Paten für die acht Stücke des Album standen nicht etwa die üblichen Verdächtigen aus Stockholm, denen momentan eine Vielzahl der Hoffnungsträger der deutschen Szene nacheifern, sondern vielmehr UNANIMATED, AMORPHIS und KATATONIA und somit vorzugsweise Bands, deren heutiges Schaffen nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit ihren Frühwerken besitzt. An diese allerdings möchten PALE KING mit ihrem Debüt erinnern, was ihnen erstklassig gelingt, erweist sich der verspielte Death Metal als nostalgische Zeitreise, die erfrischend authentisch wirkt. Die vierköpfige Truppe balanciert kontinuierlich zwischen einem enorm düsteren Midtempo, das stellenweise schon als doomig bezeichnet werden darf, und deftigeren Passagen, in denen zusätzlich zum kantigen Riffing des Öfteren die Doublebass bemüht wird, um noch mehr Dynamik ins Geschehen zu bringen. Garniert wird dieses vielschichtige Rhythmuskonstrukt mit erhabenen Melodien der Leadgitarren, die im Zusammenspiel mit einigen Keyboards sehr stimmungsvolle Momente erschaffen und einen fast schon hymnischen Charakter vorweisen. Ertönt in den eingängigen Refrains von “Ominous Horrors“ oder “Dark Intentions“ abseits dunkler Growls zudem noch mehrstimmiger Klargesang, entstehen verträumte Passagen mit nahezu symphonischem Charakter. Dies mag nun für den ein oder anderen Leser womöglich etwas abschreckend klingen und in der Tat driften PALE KING an wenigen Stelle fast ein wenig ins Kitschige ab, kriegen allerdings noch jedes Mal die Kurve und entschädigen sogleich mit einer Salve knackiger Riffs.

Es gibt auf “MONOLITH OF THE MALIGN“ unzählige fein ausgearbeite Details zu entdecken, die sich nach und nach zu einem beeindruckenden Gesamtwerk ergänzen. Ein paar Hördurchläufe sind daher schon nötig, um sich komplett in die üppigen Klangwelten von PALE KING einzufinden, doch lohnt sich die Mühe in jedem Fall. Trotz einiger Referenzen an die genannten Bands entwickelt das Quartett einen ganz eigenen Stil und sollte mit diesem vor allem für all diejenigen interessant sein, die allmählich genug vom Stockholmsound haben.

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