Phobic – The Holy Deceiver

12. April 2013
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Phobic_TheHolyDeceiver_frontWarum nicht an etwas Altbewährtem festhalten?

Dies hat sich scheinbar auch die Truppe PHOBIC gedacht, als sie im letzten Jahr ins Studio ging, um die Platte „THE HOLY DECEIVER“ aufzunehmen und dabei ein Ladung Death Metal schuf, die kaum ursprünglicher und schwedischer klingen könnte. Nach dem in 2001 erschienen Debütwerk „SICK BLEAMISHED UNCREATION“ stellt die Scheibe dabei das mittlerweile zweite Full-Length Album der Band dar, die in den letzten Jahren mit reichlich Besetzungswechseln und auch einem kurzen Split zu kämpfen hatte. Trotz all dieser Widrigkeiten können die Mannen um das einzig verbliebene Gründungsmitglied Thererian nun wieder frisches Material präsentieren.

Die Stücke auf „THE HOLY DECEIVER“ lassen als Inspirationsquellen recht offensichtlich Kapellen wie DISMEMBER, DEMONICAL und allen voran BLOODBATH heraushören, wenngleich PHOBIC selbst gar nicht aus dem kühlen Norden, sondern stattdessen dem sonnigen Italien stammen. So holzt sich das Quartett munter in bester Elchtodmanier mit knarzigen Gitarren durch sowohl groovige Midtempo-Passagen, als auch wütende Blastattacken, wobei speziell das sehr dynamisch bediente Schlagzeug ordentlich Schwung ins Geschehen bringt und für ausreichend Durchschlagskraft sorgt. Dies ist allerdings auch nötig, da die Saitenarbeit trotz vieler eingängiger und knackiger Riffs auf Dauer doch etwas zu wenig Variation bietet und sich die einzelnen Stücke auf „THE HOLY DECEIVER“ allzu sehr ähneln. Zwar bringt diese Strategie den Vorteil mit sich, dass es bei den neun Tracks zu keinerlei Ausfällen kommt, doch leider kann im Gegenzug auch kein Song wirklich herausstechen und auf Dauer im Gedächtnis hängen bleiben. Eine Prise mehr Würze und Innovation abseits des typisch schwedischen Riffings wäre daher wünschenswert gewesen.

Als weiterer Kritikpunkt muss zudem die sehr trockene Produktion der Platte genannt werden, bei der die Gitarren immer wieder von einem zu dominanten Schlagzeug in den Hintergrund gedrängt werden und auch die Vocals ein wenig zu laut abgemischt wurden.

Trotz aller Meckerei darf jedoch nicht vergessen werden, dass PHOBIC mit „THE HOLY DECEIVER“ alles in allem dennoch ein solides Death Metal Album abliefern, das zwar sicherlich nicht mit den skandinavischen Originalen konkurrieren kann, aber durchaus auch seine Reize hat.

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