Realmbuilder – Blue Flame Cavalry

Realmbuilder_BlueFlameCavalry_frontWenngleich epischer Heavy Metal im Laufe der Jahre fast schon zu einem Nischenprodukt geworden ist und in der heutigen Zeit kaum noch ein größeres Publikum um sich scharen kann, existieren glücklicherweise immernoch Kapellen wie die New Yorker REALMBUILDER, die mit ihren Songs das Erbe von solch wegweisenden Werken wie “INTO GLORY RIDE“, “CRYSTAL LOGIC“ oder “KING OF THE DEAD“ tapfer weiterführen. Auch auf ihrem mittlerweile dritten Full-Length Album “BLUE FLAME CAVALERY“ bleiben die beiden Kumpels Jeff und Czar, die schon als Teenager mit Konzerten von JUDAS PRIEST gemeinsam ihrer Leidenschaft für harte Klänge frönten, ihrem durchaus sehr eigenwilligen Stil treu.

Ungewohnt dynamisch und flott eröffnen REALMBUILDER ihren aktuellen Langspieler mit dem sowohl kurzen als auch knackigen “They Write Their Names With Fire“, in dem das Duo bereits sämtliche ihrer Trademarks, wie etwa ein mächtig polterndes Schlagzeug und kraftvolle Vocals, präsentiert und auf diese Weise konsequent an “FORTIFICATIONS OF THE PALE ARCHITECT“ aus dem Jahr 2011 anknüpft. Im Anschluss an diesen energiegeladenen Auftakt wird das Tempo jedoch zunächst deutlich gedrosselt, sodass sich das nun folgende “Advance Of The War Giants“ als doomige Schlachthymne offenbart, in der REALMBUILDER alle Register ziehen und mit schleppenden Riffs und stampfenden Drums den Weg für eindrucksvolle Chorgesänge ebnen. Trotz seiner üppigen Länge wirkt der Song auf Grund der sehr abwechslungsreichen Vocals nie monoton, sondern wird stets an den richtigen Stellen aufgelockert und besticht zum Abschluss zudem mit einem leidenschaftlichen Gitarrensolo bevor mit “Adrift Upon The Night Ocean“ ein abrupter Stimmungswandel folgt. Sanfte Akustikgitarren dominieren hier mit verspielten Harmonien und erschaffen eine verträumte Klangkulisse in die sich zuweilen dezente Leads verirren. Zwar kann die grandiose Instrumentalarbeit auf voller Linie punkten, doch will sich der nasale und zuweilen leicht schiefe Gesang von Czar nicht so recht in das atmosphärische Gesamtbild einfügen. Auf dieses ruhige Intermezzo folgt nun mit dem abschließenden “Blue Flame Cavalry“ der wohl stärkste Song der Platte, der seinem Titel während des großartigen Refrains mit einem galoppierenden Rhythmus und herrlich kitschigen Fanfaren wahrhaft alle Ehre macht und pure Epik bietet!

REALMBUILDER gelingt es auch auf ihrem aktuellen Werk den Charme des Epic Metal aus einer scheinbar längst vergangenen Epoche wieder neu aufleben zu lassen. Dabei wirkt “BLUE FLAME CAVALERY“ unwahrscheinlich frisch und authentisch. Wenn auch der Gesang an mancher Stelle ein wenig neben der Spur liegen mag, ist den New Yorkern dennoch abermals ein tolles Album gelungen.

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