Skratte – Kapitel 2 – Einst im Einen

11. Juni 2014
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Skratte_KapitelI_EinstimEinen_frontIm September des vergangenen Jahres veröffentlichte “Hevnbrann“, ex-Schlagzeuger der süddeutschen Schwarzstahlformation RABENHOLZ, mit dem fünf Tracks umfassenden Demo “KAPITEL 1 – HASS IM GEISTE“ das erste Werk seines Soloprojektes SKRATTE. Auf diesem knüpfte er stilistisch zwar an die hasserfüllte Raserei seiner ehemaligen Kapelle an, bediente sich jedoch auch diverser Elemente aus dem DSBM und fundierte seine Kompositionen auf diese Weise mit einer subtilen Melancholie. Dieser Tage legt der hessische Recke nun bereits sein zweites Demo vor, das den schwermütigen Titel “KAPITEL 2 – EINST IM EINEN“ trägt und mit seiner 51-minütigen Laufzeit dabei sogar Full-Length Charakter vorweisen kann.

Trotz der relativ kurzen Zeitspanne von lediglich acht Monaten, die zwischen “KAPITEL 1 – HASS IM GEISTE“ und “KAPITEL 2 – EINST IM EINEN“ liegen, fällt schnell auf, dass beide Werke sich doch in gewisser Weise voneinander unterscheiden. Zwar führen Tracks wie “A Wolf In Chains“ und “Frosty Stillhet“ mit ihren pfeilschnellen Tremoloriffs und tosenden Blasts den aggressiven Stil von “Leblos“ oder “Misanthropic Hate“ konsequent fort und bestechen mit eisig-klirrenden Sechsaitern und den infernalischen Schreien von “Hevnbrann“ und dennoch scheint es, als trete der depressive Tenor in einigen Songs deutlich stärker in den Vordergrund als noch auf dem Vorgänger. Nachdem bereits der kurze Opener “Ein Funke im Nichts“ mit seinen vor sich hinsiechenden Melodien und den gequälten Vocals vor Hoffnungslosigkeit und Verzweiflungs nur so strotzt, fallen auch Kompositionen wie “Hasses tiefe Trauer“ und “Lucifer’s Hymn“ kaum weniger negativ behaftet aus. SKRATTE erschaffen auf “KAPITEL 2 – EINST IM EINEN“ eine tiefschwarze und triste Atmosphäre, für die sich hauptsächlich die mal sehnsüchtig und mal verzweifelt ertönenden Leadgitarren verantwortlich zeigen, die intelligent im übrigen Instrumentalgerüst eingebettet werden. Leider gilt dies nicht für den abschließenden 12-minütigen Track “Im Schatten meines Eigenwahns – Part 2“, der zwar zunächst vielversprechend mit verworrenen Gitarrenarrangements und einem zerbrechlichen Flüstern startet, sich im weiteren Verlauf allerdings kaum steigern kann und vielmehr monoton vor sich hin plätschert, während auch der eingeflochtene Klargesang ein wenig deplatziert wirkt.

Dennoch ist der vorliegende Platte hinsichtlich des Songwritings eine deutliche Steigerung im direkten Vergleich zu “KAPITEL 1 – HASS IM GEISTE“ zu attestieren, die nicht zuletzt auch auf Grund der mitunter recht verschachtelten Strukturen und der starken Kontraste, die zwischen schwarzmetallischer Besessenheit und düsterer Aussichtslosigkeit pendeln, sowohl dynamischer als auch reifer wirkt. Wie auch auf dem letzten Output mindert jedoch die dünne Produktion, die abermals zu roh und undifferenziert ausgefallen ist, den Hörgenuss der Songs ein wenig. Wer sich allerdings an einem zuweilen leicht undeutlichen Gesang und kratzigen Gitarren nicht stört, sollte SKRATTE unbedingt antesten.

Geordert werden kann das auf 100 Einheiten limitierte und handnummerierte Demo in Vinyloptik auf der Internetpräsenz von SKRATTE zum Preis von nur 5€ (+ Porto & Verpackung). Wer seine Bestellung zeitig tätigt und eines der ersten 33 Exemplare ersteht, wird zudem mit dem Bonustrack “Gebrechen“ belohnt.

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