Requiem – Global Restistance Rising
Nicht selten ist ein Artwork von Dan Seagrave so etwas wie ein Qualitätssiegel für amtlichen Death Metal, wurden schon zahllose Klassiker wie “LIKE AN EVERFLOWING STREAM“, “ALTARS OF MADNESS“, “EFFIGY OF THE FORGOTTEN“ oder “LEFT HAND PATH“ von den genialen Zeichnungen des in mittlerweile Toronto ansässigen Künstlers geziert. Nun, einen solchen Status wird “GLOBAL RESISTANCE RISING“ zwar wohl nicht einnehmen, doch darf nichtsdestotrotz ein hochwertiges Album erwartet werden, haben REQUIEM doch schon früher bewiesen, dass sie wissen, wie wuchtiger Todesblei zu klingen hat. Ja, viel früher, müsste es fast schon heißen, liegt mit “WITHIN DARKENED DISORDER“ der letzte Langspieler der Eidgenossen schon volle sieben Jahre zurück.
Verlernt haben REQUIEM ihr tödliches Handwerk in all dieser Zeit glücklicherweise nicht und so machen die fünf Schweizer mit Matthias Schiemann verstärkt um einen weiteren Gitarristen und mit Michi Kuster zurück an den Vocals auf ihrer neuen Platte exakt dort weiter, wo sie damals aufgehört haben. Dies bedeutet, dass “GLOBAL RESISTANCE RISING“ eine gute halbe Stunde brachialen Old School Death Metal mit sozialkritischer Botschaft in bestem US-Style bereit hält, der puristischer kaum sein könnte. Gewohnt kompromisslos prügeln sich REQUIEM in brutalen Hassbrocken wie “Downward Spiral“ oder “Vultures“ in jeweils gerade einmal anderthalb Minuten mit einem pfeilschnellen Speerfeuer der Doublebase sowie gnadenlos sägenden Riffs durch die Botanik und hinterlassen nichts als verbrannte Erde. Selbstverständlich machen die Herren nicht in jedem Track derart rabiat kurzen Prozess, sodass etwa “De-Evolution“ und “No Quarter Given“ trotz enormer Durchschlagskraft mit ein paar netten Tempovariationen in gemäßigtere Gefilde aufwarten, die inmitten der rasenden Gewaltorgien die nötigen dynamischen Auflockerungen sichern. Zudem scheint es REQUIEM bewusst zu sein, dass bei aller technischen Raffinesse dennoch pure Zerstörungswut alleine meist nicht aussreicht, um ein überzeugendes Album zu erschaffen und so finden sich hier und dort in “Lockdown“ und vor allem “Fire In The Hole“ einige schwedisch anmutende Leads, die durchaus etwas dominanter hätten ausfallen dürfen, wirken sie im Kontext des Album sehr stimmig. Einen kleinen Ausflug nach England unternimmt zudem der Titeltrack, dessen walzender Rhythmus an die großartigen BOLT THROWER erinnert.
REQUIEM legen nach ihrer längeren Abstinenz erneut eine bockstarke Platte vor, die gekonnt den Spagat zwischen absolut kraftvollem Death Metal mit röhrenden Growls und lässigem Groove vollzieht und damit auf ganzer Linie punkten kann. Abgerundet von einer satten und organischen Produktion, ist “GLOBAL RESISTANCE RISING“ ein erfrischendes Werk, das ohne unnötige Spielereien den rohen Traditionen des Genres treu bleibt.