Sequoian Aequison – Onomatopoeia

31. Oktober 2014
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SequoianAequison_Onomatopoeia_frontIm Post-Rock sind ausufernde Instrumentalpassagen samt verschachtelten Leads oder dominanten Bassläufen durchaus keine Seltenheit und häufig verleihen erst diese den Kompositionen ihren ganz eigenen Charme. Warum also die Vocals nicht gleich vollständig weglassen?! Diese Frage hat sich wohl auch die russische Kapelle SEQUOIAN AEQUISION gestellt und ist schließlich zu der Erkenntnis gelangt, dass ihre musikalischen Kreationen im Prinzip gar keinen Gesang nötig haben. So präsentiert sich denn ihr Debütalbum mit dem sehr treffenden Titel “ONOMATOPOEIA“ als völlig instrumental dargebotenes Werk.

Lediglich vier Tracks finden sich auf dem Langspieler der erst vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Formation, der es dennoch auf eine gut 40-minütige Laufzeit bringt. Statt ihre zahlreichen Ideen in mehreren kurzen Songs zu verarbeiten, haben sich SEQUOIAN AEQUISION dazu entschieden, diese in ausgedehnten Arrangements miteinander verschmelzen zu lassen und somit detailierte Klangkulissen mit stetig wechselnden Motiven zu erschaffen. Für diese sind in erster Linie die verspielten Sechssaiter verantwortlich, die ausgestattet mit ein wenig Distortion oder auch nur etwas Delay allerlei luftige Harmonien erschaffen, die vor Leichtigkeit nur so dahinzuschweben scheinen. Während das zugehörige rhythmische Fundament der Kompositionen kaum prägnante Variationen durchläuft, decken immerhin die Gitarren von flotten Melodien bis hin zu gemächlich ausklingenden Tönen fast die gesamte Bandbreite ab. Trotz gelegentlicher Spannungsbögen, der mal wehklagenden und mal sehnsüchtig anmutenden Leads, die von kraftvollen Toms untermauert werden, tut sich auf “ONOMATOPOEIA“ allerdings recht wenig. Zwar können gelegentlich eingestreute disharmonische Passagen samt wuchtigen Riffs für ein wenig frischen Wind im ansonsten so stille Lüftchen sorgen, doch reichen diese für eine wirkliche Auflockerung im insgesamt eher verschlafen wirkenden Gesamtbild leider nicht aus. Zu vorhersehbar und einfallslos ist das Schema, nach dem SEQUOIAN AEQUISION in jedem Track ans Werk gehen, um das Interesse des Hörers für die gesamte Dauer von “ONOMATOPOEIA“ aufrechtzuerhalten.

Zweifelsohne verstehen sich die Herren aus St. Petersburg darauf, gefühlvolle und atmosphärische Melodien zu komponieren, doch werden diese in zu eintönigen und wenig ausdrucksstarken Strukturen aneinandergereiht, um wirklich zu überzeugen, sodass “ONOMATOPOEIA“ letztendlich schlichtweg zu brav klingt. Leider ist die Truppe auch bei den enthaltenen doomigen Elemente zu zaghaft und verpasst die Chance, der Platte durch einige ruppige Passagen mit stampfenden Rhythmen und aufwühlenden Riffs das gewisse Etwas zu verleihen.

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