Pestilential Shadows – Ephemeral

29. Oktober 2014
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PestilentialShadows_Ephemeral_frontTrotz einer stetig wachsenden Diskographie samt einigen herausragenden Veröffentlichungen wird der australischen Schwarzstahlformation PESTILENTIAL SHADOWS hierzulande deutlich zu wenig Annerkennung zuteil. Zwar konnte das letzte Full-Length Werk namens “DEPTHS“ in zahlreichen Magazinen fast ausnahmlos ausgezeichnete Kritiken einfahren und dennoch ist das Quartett noch immer ein Geheimtipp für eingeweihte Kreise. Nachdem in den vergangenen Monaten bereits ihre Kollegen von ILL OMEN und WOODS OF DESOLATION aus Down Under neues Material auf den Markt gewuchtet haben, folgen dieser Tage nun PESTILENTIAL SHADOWS mit ihrem mittlerweile fünften Langspieler namens “EPHEMERAL“, der zumindest qualitativ nahtlos an seinen Vorgänger von vor drei Jahren anknüpfen kann.

Im direkten Vergleich mit “DEPTHS“ offenbart die aktuelle Platte dem Hörer allerdings dennoch einige offensichtliche Veränderungen was das Songwriting betrifft. Zwar erwiesen sich die Kompositionen von PESTILENTIAL SHADOWS schon auf den früheren Alben als sehr facettenreich als auch aufgeschlossenen gegenüber genrefremden Elementen und doch lag der Fokus der Songs stets auf harschem, wenn auch recht melodisch geprägtem Black Metal samt rasanten Riffs und peitschenden Blasts. Auf “EPHEMERAL“ hingegen gehen die Herren insgesamt deutlich gemäßigter ans Werk und verfallen nicht selten in ein getragenes Mid-Tempo samt düster-lethargischer Stimmung. Hierbei hat es dabei den Anschein, als würde die Truppe vermehrt in einen depressiven Tenor voller Verzweiflung und Melancholie abdriften. Deutlich wird dies vor allem in den Tracks “Fragments“ und “Hymn Of Isolation & Suicide“, die stellenweise mit ihren leidenschaftlichen Leads und dem klagenden Gesang von Vocalist “Balam“ an das Schaffen von AUSTERE erinnern, sowie auch eine ähnlich beklemmende Atmosphäre heraufbeschwören können und somit die auf “EPHEMERAL“ behandelte Thematik der Vergänglichkeit perfekt umsetzen.

Wie gewohnt gelingt es PESTILENTIAL SHADOWS auch auf diese Weise vielschichtige Songstrukturen zu kreieren, in denen sich massig erhabene Melodien als auch stimmige Synthesizerpassagen wiederfinden. Auf traditionell angehauchtes Black Metal Riffing muss natürlich dennoch nicht völlig verzichtet werden, existieren doch mit “Sorrow Of Tounges“ und “Mill Of Discord“ auch zwei Tracks, die mit ihren kraftvollen und treibenden Arrangements auch auf “DEPTHS“ hätten platziert werden können. Interessanterweise ist die Produktion der Platte trotz ihres eher emotionalen und weniger brachialen Charakters deutlich roher und kantiger ausgefallen, ohne der Transparenz der komplexen Instrumentalarbeit jedoch zu schaden. Zudem wird die in den Songs thematisierte Hoffnungslosigkeit hierdurch noch treffender umgesetzt.

Erneut ist PESTILENTIAL SHADOWS ein grandioser Werk düsterer Tonkunst gelungen. Wenngleich die Entwicklung in Richtung des Depressive/Suidicidal Black Metal so wohl niemand erwartet hat, beweisen die Australier doch, dass sie auch in diesem Bereich abwechslungsreiche Tracks komponieren können, die nur selten Längen aufweisen und stattdessen mit großartigen Spannungsbögen und viel Leidenschaft punkten können. Es bleibt zu hoffen, dass “EPHEMERAL“ auch von einem größeren Publikum die ihm gebührende Beachtung finden wird.

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