Serpents – The Brimstone Clergy

30. Dezember 2020
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Es sind nicht allzu viele Informationen, die War Anthem Records über einen der aktuellesten Neuzugänge in ihre Reihen verraten und im Grund ist lediglich bekannt, dass SERPENTS aus dem schwedischen Örebro stammen und bislang eine erste EP veröffentlicht haben. Auf diese folgt nun mit „THE BRIMSTONE CLERGY“ eine weitere Veröffentlichung, bei der es sich jedoch nicht um das Debütalbum, sondern eine weitere EP mit sechs neuen Tracks handelt. Zwar wäre es zweifelsohne interessant zu erfahren, welche drei Individuen sich hinter der anonymen Formation verbergen, doch sollen deren Namen laut Auskunft des Labels geheim bleiben und so wird diese Entscheidung akzeptierend der Fokus alleine auf den Inhalt des 22-minütigen Rundlings gelegt.

Dieser erweist sich als harscher Black Metal, der sämtliche Trademarks der schwedischen Spielweise mit sich bringt und dafür wenig Überraschungen bereit hält. Pate bei der Entstehung von „THE BRIMSTONE CLERGY“ dürften zweifelsohne Kapellen wie DARK FUNERAL, SETHERIAL oder MARDUK gestanden haben, preschen die kurz und knackig gehaltenen Stücke mit ordentlich Dampf auf dem Kessel nach vorne und verzichten weitestgehend auf melodische Ausschmücken oder unnötige Tempo-variationen. Ertönen zu Beginn von „Worship The Reprobate“ noch atmosphärische Glockenschläge und mystische Synthesizer, wandelt sich die Nummer schnell in ein wütendes Inferno aus eisigen Riffs, die von tobenden Blasts vorangetrieben werden und selbst bei leicht gedrosselter Geschwindigkeit nichts von ihrer Brachialität verlieren. Nachdem dieses Konzept in „End The Slavery Of Being“ erneut ebenso konsequent durchgezogen wurde, lassen SERPENTS erst in „Bring The Apocalypse“ in Form eines derben Midempos allmählich Raum für etwas Abwechslung, wobei in „Shattered Paradise“ ein paar verhalten Leads mit todesmetallischer Note zur Auflockerung eingestreut werden, während das Gaspedal wieder voll durchgedrückt wird. Etwas erstaunt es fast, dass zum Abschluss in „Requiem“ auf das hektische Gepolter der Doublebase verzichtet wird und „THE BRIMSTONE CLERGY“ stattdessen mächtig walzend ausklingt.

Ein wenig ratlos zurück, lässt hingegen das eingeschobene Instrumentalstück namens „Interlude In B Minor“, dessen schmachtendes Akustikgitarrenarrangement nicht recht ins rohe Konzept der EP passen will und keinerlei Mehrwert bringt. Handwerklich ordentlich gemacht ist die Komposition sicherlich, aber leider deplatziert. Etwas mehr Variation wäre hingegen von den Vocals zu erwarten gewesen, die ihre unheiligen Flüche zwar mit unbändigem Hass in die kalte Nacht brüllen, dabei aber stets in der selben Tonlage. Ein paar zusätzliche Growls oder schrille Schreie hätten deutlich mehr Würze ins Werk gebracht.

Abgesehen hiervon, ist „THE BRIMSTONE CLERGY“ eine erfreulich starke Platte mit traditionellem Black Metal geworden, der zugegeben kaum eine eigene Handschrift erkennen lässt, dafür aber auf Grund seiner stürmischen Vehemenz und spieltechnischer Raffinesse gefällt. Es sei jedoch angemerkt, dass sich SERPENTS für ihren ersten Langspieler doch noch etwas mehr einfallen lassen müssen, um auch auf längere Dauer überzeugen zu können.

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